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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 76
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europäisch ist, mehr preußisch als allgemein deutsch; aber hinter einem oft kleinlich
zerkrümelnden Werk steht ein Mensch, der in all seiner Verwachsenheit ein Genie ist, der
die Kraft eines der großen Ahnen der Kunst in sich gehabt und auf den schmalen Schultern
eine Welt getragen hat."

Friedrich Kaiser hat aber nicht nur jene Idee und Welt getragen, für die er sich in königlichpreußischem
Auftrag engagierte. Wie sehr auch das Menschliche, Alltägliche und eben nicht
nur das Heroische Thema seiner Malerei und Zeichnungen war, wird man bei aufmerksamer
Betrachtung erst beim zweiten Hinsehen gewahr. Er lebte eben in einer Zeit, wo die Bauern
noch die besondere Verachtung der Stadtbürger als unkultivierte barbarische Zeitgenossen
erfuhren. So ist Kaiser in die Literatur nur als der Historien- und Schlachtenmaler eingegangen
; jene Malerei, von der er leben und existieren mußte, weil eben sein übriges malerisches
Werk, das den einfachen Menschen auch in seinen Nöten, seiner Armut, seinem Elend und
seinen Sorgen darzustellen versuchte, nicht zeitgemäß war.

Vielleicht ist es unsere Aufgabe, nun posthum zur 100. Wiederkehr seines Todestages auch
jenen Friedrich Kaiser aufzuzeigen, der - entgegen der Auffassung seiner Zeit, daß nur
Herrscher das Recht haben, in ganzer Figur dargestellt zu werden - mit seiner Malerei, wenn
auch noch verhalten, aber doch unübersehbar sozialkritische Akzente setzte.

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