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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 1.1991
Seite: 141
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geriet gut und besonders der Wein: denn es gab viel und trotzdem wurde er wegen seiner Güte
im Herbst schon mit 6 bis 9 Nthlr (Neuthaler = M 4.87) bezahlt.

In diesem Jahr im August machte ich eine Reise in die welsche Schweiz nach Renan, allwo
ich den älteren Sohn Friedrich abholte; er war beim Pfarrer Besson daselbst 5/4 Jahr um die
welsche Sprache zu erlernen. Es waren gute und brave Leute; ihre an mir bewiesene Güte
werde ich in meinem Leben nicht vergessen. Unsere Reise ging über Neuchätel und Mutten
nach Bern, wo wir das Vergnügen hatten, über beide Seen zu fahren. Von Bem fuhren wir in
einer Chaise über Solothurn und Liestal bis an den Rhein. - In diesem Jahr wurde das
Teichwuhr mit Quadern gemacht. Geschrieben den 21. Dezbr. 1834.

Das Jahr 1835 ist nun auch dahin und es war ebenfalls ein heißes und trockenes, also das
v ierte: denn vom Jahr 1831 bis jetzt war den Sommer über immer Wassermangel und auf den
Matten, wo nicht gewässert werden konnte, gabs wenig oder gar kein Öhmd; die Trockne war
Ursache, daß wir wenig Obst, kleinen nur 2 Fuß hohen Hanf und sehr geringen Haber bekamen.
Sonst gabs ziemlich viel Lebensmittel: besonders Wein: aber auch die Trockne war schuld, daß
er ziemlich sauer wurde. Den ausgehenden August und den ganzen Sept. war anhaltend kaltes
Regenwetter. Und als es aufhörte zu regnen gabs etliche kalte Nächte, sodaß die Reben und
Trauben gefroren. Die Trauben hingen ganz bloß an den Reben, weil das Laub vom Reif alles
abfiel.

In diesem Jahr wurde die obere Fabrik (ehem. Spinnerei) von Oberst Geigy von Basel
aufgebaut; es wurde den ganzen Winter daran gearbeitet und die heftige Kälte, die schon
Anfangs November eintrat, wo der Boden über 2 Fuß tief gefror, war ein großes Hindernis.
Diesmal betrog das Gegenteil ein altes Sprichwort oder ein altes Wetterzeichen die Erwartung.
Denn spät im Oktober war noch ein Gewitter mit Blitz und Donner und jedermann glaubte, wir
würden noch w armes Wetter erhalten. Aber Contrair: von Tag an nahm die Kälte zu und übers
Neujahr hatte dieselbe 20 Grad (R = - 25° C). Es waren den Winter über mitunter einige
Regentage und jedesmal des Nachts trat die Kälte wieder ein und es entstand ein Eis. in deren
Folge viele Unglücksfälle entstanden und viele Menschen tot fielen. Auch sogar jetzt noch ist
der Steinenbach damit angefüllt. Geschrieben d. 6. Febr. 1836.

Das Jahr 1836 ist ebenfalls zu den guten Jahren zu rechnen; freilich gab es auf den Matten,
welche den Winter über so sehr mit Eis belegt gewesen, wenig Heu. Übrigens gerieten alle
Produkte gut. Das Heu galt 24 Bazen. die Frucht wie im Jahr 1835. nämlich Kernen 10 Gulden.
Mischfrucht 7-8 Gulden, Haber 4 Gulden. Grundbieren 15/18 Bazen per Sest. Bios das Holz
war am teuersten. Es galt in Basel 23- 26 Pfund. Der Sommer war gleich seinen 4 Vorgängern
heiß und trocken: bloß der August und September waren naß und überhaupt das Spätjahr.

Viele außerordentliche Begebenheiten kann man in diesem Jahr nicht aufzählen, wenn man
etwa nicht den Nordschein im Dezember einige Feuerkugeln in der Gegend von Basel und
mehrere Erderschütterungen daselbst bei uns abrechnet, auch eine große Wiese im November.
Geschrieben im Jahre 1837 im Jenner.

Der Februar 1837 zeigte den Bewohnern unserer Gegend ebenfalls wieder einen prächtigen
Nordschein. Ich war um diese Zeit vier volle Wochen in Zürich, um einen Faschinenbau an
der Sihl zu machen, welcher bei einer Wasserleitung zu einer neuen Papierfabrik angelegt
wurde, woselbst ich besagten Nordschein Abends 10 Uhr bemerkte und der bis 12 Uhr gesehen
wurde.

Hierher die Übernahme des Accisamtes im Monat August.

Es war um diese Zeit immer sehr kalt: die Gewässer waren sehr niedrig und der Boden blieb
gefroren bis anfangs Mai. in welchem Monat Schnee und Kälte anhielten, sodaß erst im Juni

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