Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 43
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0045
Johann Martin Morat (1805 - 1867)

Adalbert Kanka

Merian des Biedermeier

Er war Landschaftsmaler, genauer Maler von Ortsansichten (Veduten) in großer Zahl, was
ihm diesen Namen eingetragen hat. Kaum eines seiner öffentlich oder privat gesammelten
Werke ist ein Porträt oder ähnliches, so daß dieser Text mehr landeskundliches als
kunsthistorisches Interesse finden könnte. Für viele Gemeinden ist ein Morat die erste
erhaltene farbige Gesamtdarstellung überhaupt und schon deswegen Forschungsobjekt.

Lebensumstände

Johann Martin Morat wird am 3. 11. 1805 in Stühlingen geboren. Aus der Ehe mit
Apollonia Stadler, die 1850 stirbt, geht eine Tochter hervor, die ledig bleibt. Seine zweite Ehe
mit Katharina Hug bleibt kinderlos. Am l. Mai 1867 stirbt Morat in Stühlingen, und damit
erlischt ein Malergeschlecht, das sich drei Generationen zurückverfolgen läßt.

Die Ausübung seiner Kunst hat ihn etwas herumkommen lassen in Südbaden und der
Schweiz; diese Erfahrungen könnten der Grund sein, daß Morat als Mitglied des Bürgerausschusses
seiner Gemeinde diente. Morat hat in seinem Leben keine Reichtümer gewinnen
können, dazu waren die Zeiten zu schlecht. Im vorigen Jahrhundert, und besonders in seiner
ersten Hälfte, sind allein aus Baden 500.000 Menschen nach USA ausgewandert. Die
aufkommende Lichtbild-Technik hat die Zahl seiner Aufträge sicher noch weiter gemindert.
Umso bewundernswerter ist deshalb, daß er seine aufwendige Art zu malen ein ganzes Leben
lang durchgehalten und ein Werk hinterlassen hat, das heute mit über einer Million Mark
gemessen werden muß.

Seine Art darzustellen

Wer einmal ein Bild von Morat genau betrachtet, wird es nicht schwer haben, seine
weiteren Werke zu erkennen. Seine "Markenzeichen" sind:

- das wenig belaubte Bäumchen im Vordergrund

- eine Person oder Gruppe im Vordergrund

- detailgenaueste Darstellung der Orte

- der Übergang des immer blauen Himmels ins Abendrot.

An dieser Stelle sind einige Angaben zur Technik des Künstlers notwendig. Morat hat
zunächst eine Federzeichnung vor Ort angefertigt, die als Grundlage zur Herstellung einer
Lithographie diente. Die abgezogenen Umrißlithos wurden dann mit deckenden Aquarellfarben
vom Dunklen zum Hellen ausgemalt (Gouache). Die meisten Bilder sind so entstanden
, während nur einige wenige Gemälde in Entwurf und Ausmalung original sind. Es darf
uns also nicht weiter wundern, daß es seine Bilder mehrfach gibt. Er stellte die einzelnen

43


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0045