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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 107
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0109
Sie hänn fröhlich gsunge. wie sie der Berg ab sin. Uf einmol sait der Sepp: "Lueget emol
dert dure uf d'Wagestelli! Seil Liecht. wu sich all bewegt. Do stimmt ebbis nit." Also sin si
dure - meh grennt as glaufe. Wo sie nöcher chu sin. sehn sie untereme Nußbaum e Geischt:
e lang wiß Nachthemm a un e wiß Hübli ufern Chopf. Der Geischt het die ganzi Zit e Laterne
hin- un hergschwunge. Ganz liisli sin sie higange. ohni Angst, un hänn der Geischt packt im
Gnick. Doch, o Schreck, es isch e Frau vo Schlienge gsi. un kei Geischt. Ihre Mann isch ufern
Nußbaum obe ghockt un het Nuß gschüttlet un d'Frau het em mit der Laterne leuchte müeße.
E ganze Sack voll Nuß het sie scho ufglese gha. Jetz isch der Mann abechu: er het zitteret wie
Espelaub. Die drei hänn en gschwartet. aß er fascht nimmi het chönne heim laufe.

Des isch ball im Dorf umgegange. un d'Lit hänn dene zwei numme noh "D'Geischter" gsait.
E paar Johr später, zue der gliiche Zit. isch dene "Geischter" ihre Huus. d'Schüre un alles
abbrennt. Die ganzi Bühni hänn sie voller Nuß gha. Des het praßlet!

O. Sch.

22) Die verschwundene Sense

Im verstorbene Hermann Basler si Großvater, der alt Basler-Hans, het allerlei chönne. Er
het vile Lüt ghulfe. wenn si ebbis verlöre gha hänn. Oder: isch ene ebbis gstohle worde: wu
sin si drno hi? Zuem alte Basler-Hans. Der het Büecher gha - 's 6., 7. un 8. Buech Mosis! Un
wenn er nimmi het chönne helfe, ischs für anderi Sterblichi sowieso unmögli gsi.

Im Hummel-Konrad. er isch Jagd- un Feldhiieter gsi. isch emol e nagelneui Segese mit
samt em Fueterfaß us em Schopf gstohle worde. Er isch dno ebe zuem alte Basler-Hans
gange. "Was meinsch. Hans", het er gsait. "jetz han i welle go maihe. un wun i im Schopf
mi Gschirr will länge - nagelneu ischs gsi - ischs nimmi do! Chönntsch mer nit helfe?" - "Jo
früh", sait druf der Basler-Hans, "aber numme. wenn die gstohleni Sach nit übers fließend
Wasser trait worden isch. Jetz gohsch heim un richtsch eweng Salz un Schmalz un Rebriis
un au no drei haselni Ruete in de drei höchste Name. Wenn d'aber d'Ruete holsch. derf di uf
em Heimweg niemes seh. suscht chasch si eweggheie un wider andri hole. Hüt z'Nacht. ebbis
vor de Zwölfe, chumm i drno uffe: do wemmer luege, was z'mache isch". -

Also het der Hummel-Konrad die Sache grichtet. un in der Hohle ans Freye Rai het er drei
Haselruete gschnitte. Mit de erste isch er chu bis an d'Landstroß. Drno het er si chenne
eweggheie. wfl en ebber gseh het. Er isch wider zruck un het drei andri Ruete gholt. Die het
er fascht heim brocht. Aber im letschte Augeblick het en wider ebber gseh. Erst bim dritte
Mol het'r Glück gha un het si unbseh heimbrocht. Ebbis vor de Zwölfe isch drno der Basler-
Hans chu. Vum Rebriis het er e Füür gmacht im Füürherd un het abwechslig bal Salz, bal
Schmalz ins Füür gheit. un zwische iine het er mit dene drei Haselruete das Füür peitscht un
drzue ebbis brummlet. Wu's drno zwölfi gschlage het. gheit er d'Ruete eweg un sait: "So.
Konrad. jetz gang emol in Schopf go luege!" Un richtig. Segese un Fueterfaß sin wider schön
an ihrem Ort ghanke. grad wie wenn si nie eweg gsi wäre.

Leopold Senft

23) E libruch im Schliengemer Chilchturm

Voreweg will i aber glii verrote: Der Iibrecher isch an der Tat verwitscht un am andere Tag
ghenkt worde - was sich hüt noh nochwiise loßt.

Wu seile Fall passiert isch. ischs ball gege Mitternacht gange: numme der Herr Dekan
Doos het in sim Studierzimmer noh Liecht gha. Mag sii. aß er an der Sunntigspredig gstudiert

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