Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 146
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0148
Moderne Papierherstellung heute

Die Bundesrepublik gehört mit einer Papiererzeugung von 9.405 Millionen Tonnen zwar
zu den größten Produzenten, doch wegen des Verbrauchs von 11,29 Millionen Tonnen Papier
muß sie die Differenz durch Importe decken.

Ein weiter Weg war es vom handgeschöpften Papierbogen bis zur tonnenschweren. 7
Meter breiten Papierrolle, die eine moderne Papiermaschine verläßt. Doch das Grundprinzip
der Papiermacherei ist erhalten geblieben:

Pflanzliche Fasern schließen sich zu einem haltbaren Vlies zusammen und bilden so das
Papier. Der Rohstoff Holz bildet die wichtigste Grundlage für die heutige moderne
Papierfabrikation. In den Papierfabriken werden tonnenweise Nadelholzstämme (Fichte.
Tanne. Kiefer), aber auch Stämme von Laubhölzem (Birke, Buche, Pappel) angeliefert.
Hierbei handelt es sich meist um "Schwachholz". das beim Durchforsten der Wälder in sehr
großen Mengen anfällt. Die geschälten Stämme gelangen über Transportbänder in die
Holzschliffabrikation. Die Erfindung des Holzschliffes geht auf den sächsischen Weber
Friedrich Gottlob Keller (1816-1895) zurück. Er gewann durch Abschleifen von Holz einen
Faserbrei und stellte daraus ein Stückchen Papier her. Eine erste industriell brauchbare
Holzschleifmaschine wurde in 20jähriger Arbeit vom Papierfabrikanten Voelter und dem
Schlossermeister Voith in Heidenheim entwickelt. Im Jahre 1867 ist eine solche Holzschleifmaschine
erstmals bei der Weltausstellung in Paris gezeigt worden. Schleifsteine, die in
einem heißen Wasserbad rotieren, zerreiben die Stämme zu einem faserigen Brei, der noch
durchsetzt ist mit Holzstückchen und gröberen Faserbündeln. Bei der heutigen Papierherstellung
zerkleinem Sortiereinrichtungen und Mühlen durch Mahlen oder Quetschen auch diese
Rückstände (Holzstückchen und grobe Faserbündel), so daß sie schließlich im Refiner
fibrilliert werden können, das heißt, die einzelnen Fasern werden mechanisch "aufgeribbelt
", damit sie sich untereinander besser verfilzen können.

Ob Holz als Zellstoff oder Holzschliff eingesetzt wird, hängt von dem Verw endungszw eck
des erzeugten Papiers ab. Hadem, in ihre Zellulosefasern aufbereitete Lumpen von Leinen
und Wolle, haben in der Massenpapierproduktion ihre Bedeutung verloren. Bei hochwertigen
Spezialpapieren (Banknoten. Bibeldruckpapier. Büttenpapier u.a.) jedoch sind sie auch
heute noch nahezu alleiniger Grundstoff. Altpapier ist derzeit mit über 40 Prozent am
Rohstoffverbrauch der deutschen Papierindustrie beteiligt. Im Jahre 1989 teilte sich die
Sortenstruktur nach der Verwendung wie folgt auf:

- 40 7c Druck- und Pressepapiere

- 35 % Verpackungspapiere

- 10 % Hygienepapiere

- 9 % technische Spezialpapiere

- 6 % Büro- und administrative Papiere

Herstellung und Verw endung von Wasserzeichen

Die Bezeichnung "Wasserzeichen" (französisch: filigrane, englisch: watermark) bürgerte
sich in der deutschen Sprache erst seit der Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Vor diesem
Zeitraum sprach man zutreffender von "Papierzeichen" oder von "Zeichen".

Wie kommt das Wasserzeichen in das Papier?

Das Papiersieb ist reliefartig mit der spiegelverkehrten Abbildung des Wasserzeichenbildes
versehen. Hierdurch erfolgt eine Verdickung und Verdünnung des Papiers. Hält man das

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