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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 161
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0163
Die Abtei wurde nach Auflösung der Schwesterabteien in nachreformatorischer Zeit der
schwäbischen Zirkarie zugeschlagen, zu der die berühmten Abteien Schussenried. Weißenau
und Marchtal. aber auch die Bündner Klöster St. Luzi und Churwalden gehörten. Unter
diesem Einfluß wurde dem Vorarlberger Franz Beer, dem Architekten u.a. von St. Urban
(LU) und Rheinau (ZH). der Auftrag zum Neubau des Klosters gegeben. 1714 ist die
prächtige Abteikirche, ein Meisterwerk der Barockarchitektur, eingeweiht worden.

Bellelay stand am Vorabend der Französischen Revolution in größter Blüte: es zählte 35
Chorherren und drei Konversbrüder. Da drangen am 15. Dezember 1797 französische
Truppen ins Kloster ein und vertrieben alle Konventualen. 661 Jahre hatte das Kloster
existiert. Die Chorherren fanden im süddeutschen Raum Unterschlupf, einige übernahmen
den Unterricht am Kollegium St. Charles in Pruntrut. Der letzte Abt Amboise Monnin kam
mit acht Mitbrüdern in die Himmelspforte, wo er 1807 starb und auf dem Friedhof von
Bassecourt beigesetzt wurde. Die Besatzungsmacht aber plünderte und verkaufte Kultgegenstände
, Bücher und Mobiliar. Sie befinden sich heute in den Kirchen der Umgebung sowie
in den Museen von Delsberg und Pruntrut. Die Gebäude wurden verkauft und dienten dann
als Uhrenfabrik, Reitställe und als Brauerei. 1891 übernahm sie der Kanton Bern, der hier
eine psychiatrische Klinik einrichtete.

1950 begann man mit der Renovation der Abteikirche, die nun seit 1961 vor allem für
Kunstausstellungen genutzt wird. Vor ein paar Jahren wurde die "Fondation de 1 Abbatiale
de Bellelay" gegründet, welche die kulturellen Veranstaltungen koordiniert. 1987 ist auf der
Galerie eine Ausstellung eröffnet worden, in der Schautafeln. Graphiken und Photographien
auf die Geschichte der Abtei hinweisen. Ueider sind diese nur in französischer Sprache
erklärt, doch diesen Sommer ist nun dazu ein deutschsprachiger Führer erschienen (erhältlich
bei: Fondation de 1 'Abbatiale, 2713 Bellelay, Tel. 032/91 91 22). Die Ausstellung ist
während der Sommersaison von 10.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.


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