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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 183
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0185
Aus den Händen von Bürgermeister Karl Hein:
Vogt (rechts) erhält der Basler Kunsthistoriker Dr. Beat
Trachsler die Hebel-Gedenkplakette 1991.
Aufnahme: Thomas Leininger

Dankrede des Johann-Peter-Hebel-Plakettenträgers 1991,
Dr. Beat Trachsler, Basel

Unverhoffte Ehrung

Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande. Davon konnte auch ein Schulmeister in der
schönen Stadt Basel, wo der Hausfreund einst fröhlich auf der Münsterpfalz gestanden und
ins Wiesental hinübergeschaut hatte, ein Liedlein singen.

Jahraus, jahrein versuchte er gutmütig, die Sitten, den Geschmack und die Sprache seiner
Schüler zu veredeln. Ist aber dennoch geehrt worden. Die Zeit vergeht, und wen der liebe Gott
gern hat. dem wird sie nimmer lang.

Unterdessen eiferte der Schulmeister treuherzig dem Hausfreund nach, und wenn er in
alten Büchern einem Gedicht oder einem Geschichtlein begegnete, das der Verfasser so
aufgeschrieben hatte, wie er sprach, nämlich in der Mundart, dann überlegte er sich, ob er
es wieder solle an das Tageslicht bringen, damit auch andere daran sich freuen könnten. Und
er machte ein Buch über den Weihnachtsbaum in den Basler Stuben und ein anderes mit
vielen Bildern von der verschneiten Stadt. Und über den Rhein machte er auch ein Buch, der
seit 2000 Jahren und länger an den Ufern der Stadt vorbeifließt. Und wenn es nötig war.
dichtete der Schulmeister auch selber ein Verslein oder eine kurzweilige Geschichte. Als er
aber den 50. Geburtstag hinter sich hatte und den Weg zum 51. vor sich, klopfte der Adjunkt
des Hausfreundes an seine Tür und sagte zu ihm, wie er ins Haus kommt: "Gevatter, Ihr kennt
mich wohl, ich bin der Vogt aus Hausen im Wiesental und habe am gleichen Tag und im
gleichen Jahr wie Ihr zum ersten Mal in die Sonne geblinzelt. Paßt auf. ich habe mit Euch
zu reden".

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