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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 38
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0040
nach der Eröffnung der Gant verbreitet sich die Nachricht im Städtchen mit Windeseile: ein
gewisser Herr Christian Mez aus Freiburg (Breisgau) sei Besitzer der „Weby" geworden. Als
Bevollmächtigter von Bankier Christian Mez. Freiburg, war sein Sohn Julius Mez bei der
Versteigerung anwesend. Die Würfel sind gefallen! Christian Mez, Bankier aus Freiburg i.Br.,
der im Besitze einer zweiten Hypothek auf das Anwesen der Firma Häusler und Vonkilch war,
steigerte die gesamten Fabrikanlagen.

Im Grundbuch lesen wir: „Hiernach hat ersteigert und zugeschlagen ... Ein zweistöckiges
von Stein erbautes mit Ziegeldach versehenes Fabrikgebäude (Bildweberei) enthaltend 282
Webstühle, Blattbreite 100-200 cm".

Die neue Firma nennt sich zunächst „Mechanische Weberei Christian Mez, Zell i.W.": kurze
Zeit später erfolgt Änderung des Namens in „Mechanische Weberei Zell i.W. (Christian Mez)".
Die Geschäftsübernahme wickelt sich rasch und ohne besondere Schwierigkeiten ab. Herr
Vonkilch verbleibt - einem Wunsche von Herrn Mez entsprechend - weiterhin im Dienste der
Firma. Ebenso werden sämtliche Arbeiter, die zuvor bei der Fa. Häusler und Vonkilch tätig
waren, übernommen. Jetzt beginnt für das Unternehmen unter Führung des Hauses Mez eine
neue Epoche.

Das Schicksal der Handweberei auf dem Aiele

Nach der Darstellung der Entwicklung der Weberei „in der Au" wollen wir uns dem
Schicksal der Handweberei auf dem Gewann „Aiele", der Keimzelle des Koechlin'schen
Unternehmens in Zell, zuwenden. „Aiele" ist die frühere Gewannbezeichnung jenes Geländes,
auf dem heute die Firma Feßmann & Hecker steht.

In den Jahren 1819/21 erbaut, konnten in der Handweberei zunächst 250 Webstühle
untergebracht werden, „welche bald 210 Arbeiter in der Fabrik und 300 außerhalb Beschäftigung
gaben". Nach einem Bericht der „Direction des Dreysam-Kreises" in Freiburg vom
22.11.1822 waren in den drei „großen" Webereien Koechlins - Zell. Steinen und Schönau -
„mehrere 100 Stühle in Arbeit gesetzt", wodurch „dermalen ... bei 800 Menschen" Beschäftigung
finden konnten.

Laut einer Versicherungspolice aus dem Jahre 1841 waren in dem Fabrikgebäude folgende
Mobilien untergebracht:

Betten im Werte von

Brennholz

205 Handwebstühle

300 Weberladen

600 Webergeschirr

700 Weberblätter

Waren. Garne, Tücher,

ungeschlichtete Zettel

Verschiedene zur Handweberei

gehörende Gegenstände wie:

Öfen. Bürsten, Luftpumpe. Lichtstöcke,

Webereischiffchen u. dergl.

1 Feuerspritze

200 Gulden
300 Gulden
3280 Gulden

2220 Gulden
10 000 Gulden

1100 Gulden
100 Gulden

zusammen: 17 000 Gulden

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