http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0059
Die Zeller Brandkatastrophe vom 23. Juli 1818
Mitgeteilt von Hans Fräulin
Das wohl folgenschwerste Ereignis der jüngeren Geschichte für das Städtchen Zell war der
verheerende Brand am 23. Juli 1818, der fast die ganze Gemeinde in Schutt und Asche legte.
Der seinerzeitige Kreisrat Carl Meerwein hat aus diesem Anlaß ein 150-seitiges Büchlein
geschrieben, in welchem er zum einen Ursache und Auswirkung des Brandes beschrieb, zum
andern aber Vorschläge, vor allem im Hinblick auf die damalige Bauweise, erteilte, um
künftighin solche Katastrophen zu vermeiden. Die Einleitung des Büchleins ist so interessant
, daß sie im Faksimile im folgenden abgebildet ist.
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Bei weitem ergiebiger als dieses Büchlein ist die Denkschrift des seinerzeitigen Stadtpfarrers
und Dekans Fidel Kammerer, die beim Wiederaufbau der Kirche in einem Stein hinterlegt
wurde. Darin ist nicht nur die Brandkatastrophe mit ihren sozialen und menschlichen Nöten
beschrieben, sondern es sind auch die politischen Wirren, Kriege und Hungersnöte jener Zeit
mit großer Klarheit aufgezeigt. Diese Denkschrift ist erlebte Heimatgeschichte eines Zeitgenossen
der damaligen Zeit, wie man sie nicht besser interpretieren kann. Sie ist nachfolgend
ungekürzt wiedergegeben.
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