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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 125
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0127
Wenn im Jahre 1275 von einem Leutpriester in Stainestat minori die Rede ist und 1360-1370
von der Kirche in Stainestat minor, dann handelt es sich bei diesem Kleinsteinenstadt wohl ohne
Zweifel um diesen ehemaligen Anteil Burkhards, also um den Johannitermeierhof mit der
dazugehörigen Kirche. Der andere Teil des Dorfes, der wahrscheinlich das Erbe Rudolfs, des
Bruders des obigen Freiherrn Burkhard EL von Uesenberg. w ar. kam später als sogenanntes
"Afterlehen" an das Basel'sche Patriziergeschlecht der Schaler.

Wenn 1360-1370 ebenfalls eine Kirche in Stainestat maior. d.h. in Großsteinenstadt
(Wörtlich: im größeren Steinenstadt) genannt wird, dann handelt es sich bei diesem
Großsteinenstadt um den eigentlichen Ortskern, an dessen Westgrenze die St. Martinskirche
(Kapelle) stand, um das eigentliche Dorf. Maierhof und Dorf liegen etwas voneinander
entfernt, so war es schon damals. In späteren Urkunden findet sich diese Bezeichnung oder
Unterscheidung Kleinsteinenstadt-Großsteinenstadt nicht mehr.

Im Jahre 1327 verkaufte der Ritter Rudolf der Schaler, damals Schultheiß von Basel, das
Dorf Steinenstadt mitsamt den Dörfern Schliengen und Mauchen wiederum, und zwar an die
Edelknechte von Neuenfels, näherhin an den Ritter und Schultheißen von Neuenburg. Jakob
von Neuenfels.

Kaum 16 Jahre hatte die Rittersfamilie von Neuenfels dieses Uesenbergische Lehen im
Besitz, als sie es 1343 schon wieder veräußerten, indem sie es am 15. September 1343 an den
Oberlehensherrn. den Bischof von Basel, verkauften. Die Verkaufsurkunde, die wir hier
auszugsweise wiedergeben wollen, lautet:

"Jakob von Nuwenfels ritter. Jacob und Erhart von Nuwenfels gebrudere edelknechte sine
sun verkoufen....

bischof Johanse zu Basel du doerffe zu Sliengen. ze Muchheim und ze Steinistadt mit
luten. gutem, twingen. bennen. gerichten. zinsen. gulten. ackern, matten, boumgarten.
hoelzern. weide, wassern, wasserunsen. wegen und abwegen. gebuwen und ungebuwen.
wunnen und weiden aller ehaffti und gemeinlich mit allen nutzen und rechten, so darzuhoert
und hören mag. und alles wir kouften von herrn Rudolf dem Schaler ritter und zeelehen hatten
von dem edlen Herren von Uesenberg jungher Frideriche. jungher Johannse und jungher
Hesse gevettern. die es zu lehen hatten von der Stift und dem gotzhuse von Basel, sodeene
das Burstall Altlinkon (= Altingen bei Schliengen) mit allen nutzen und rechten so dazu hoert
und als es kouft wart von Herrn Johans seligen von Lörrach, eine rittere. für eigen, das lehen
für lehen und das eigen für eigen, unserem Erwirdigen und genedigen Herren Bischof
Johanse von Götz gnaden Bischof zu Basel, der diesen kouf getan het an der Stift und des
Gotzhus statt von Basel umb dritthalb hundert Mark silbers (250 M Silber). Baslers
gewichts...!"

Es siegelten Jakob von Neuenfels, ebenso seine beiden Söhne Jakob und Erhart von
Neuenfels, femer Friedrich von Uesenberg. Markgraf Heinrich von Hachberg als Pfleger der
beiden Brüder Johann und Hesse von Uesenberg und schließlich noch der Rat und die
Bürgerschaft der Stadt Endigen. Die Urkunde selbst wurde wie der Verkauf in Basel
geschrieben.

Der Bischof, der den Kauf im Namen des Stiftes und des Gotteshauses zu Basel getätigt
hatte, war der väterlich milde, bürgerfreundliche Johannes II, Senn von Münsigen (1335-
1365).

Da der Bischof damals kein flüssiges Geld besaß, so verschrieb er am 4. Mai 1344 mit
Zustimmung des Domkapitels den Neuenfelsern für die ihnen vom obigen Kauf der Dörfer
Schliengen. Mauchen. Steinenstadt und des Burgstalles Altingen her schuldigen 230 Mark
Silbers (in dieser Urkunde sind es nur 230 M. in der oben erwähnten 250 M Silber) eben aus
Mangel an Barschaft jährlich "100 viertel Komgeltes gleich und roggen und gersten uf

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