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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 191
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0193
Rübensammlung" von Industrie. Gastronomie und weiß der Herr was für sonstiger ...ie entnommen: auch
hat der Theiss-Verlag die um sich greifende Unsitte. Bilder über zwei Seiten eingeheftet wiederzugeben
- bis auf wenige, noch hinnehmbare Ausnahmen- nicht mitgemacht. Martin Keller

Harm ig Haubrich, Wolf gang Hug u. Herbert Lange,
Das große Buch vom Schwarzwald.
Stuttgart (Theiss) 1991
215 S. mit 390 Abb. u. Karten (in Farbe). Gebunden.

Es wird nicht der erste und wird nicht der letzte Großband (nicht nur vom Format her) über den
Schwarzwald sein, zumal man vom Land Baden-Württemberg her gerade in jüngster Zeit schon von der
EG-Touristik sehr darauf setzt. -

Topographisch findet sich der behandelte Raum auch für den Fremden auf der übersichtlichen
Vorsatzkarte exakt abgesteckt (das hintere Pendant dazu lediglich herbstidyllisch). Es ist als Dreimännerwerk
(sämtliche PH Freiburg) in sinnvoll gegliederten Hauptteilen erschienen:

Haubrich behandelt vorzugsweise das Geologische und Klimatische, doch auch Strukturwandel im
Schwarzwaldhof und -dorf: Lange ist für Flora und Fauna, für Natur- und Umweltschutz, aber auch für die
natürlichen 'Schätze' im Bergbau und in den Glashütten und für den Rohstoff Holz' (und in einer Art
Appendix für den 'Schwarz waldverein') zuständig: Hug sieht vorab historisch und dann auch sozialgeschichtlich
, hinzu kommen Brauchtum. Museales wie Modernes. Der besonders betonte naturwissenschaftliche
Lehrbuchcharakter des Oeuvres kann nicht übersehen werden, das spiegelt sich bereits in der
Einführung Der Schwarzwald - Wahrnehmung und Wirklichkeit', wobei allerdings akute Dinge aktuell
angegangen werden, etwa die Klischeebildungen und auch, was die Massenmedien positiv und negativ
erbringen. - Das Geologische bezieht das Urgeschichtliche anschaulich mit ein, die Klima- und Waldkapitel
lesen sich übersichtlich und für jedermann faßlich; das Historische gibt sich mehr summarisch, es wird
von subregionalen Einzeldarstellungen, etwa der Schwarzwaldstädte zaghaft ergänzt, wobei auch Reichsstädtisches
und Residenzhaftes berechtigterweise zur Sprache kommt.

Daß im bäuerlichen Kapitel das 'Erholen vom Alltag' nicht fehlt, entspricht heutigen Realitäten und
rückt begreiflicherweise von den herkömmlichen Darstellungen, und nicht nur vom 'Blubo' bewußt ab.
Ahnliches gilt für das Miteinbeziehen älterer und modemer Techniken und eben für Natur- und Umweltschutz
zu Beginn unserer 90er Jahre. - Die Literaturangaben sind knapp, jedoch meist gut ausgewählt; ein
kombiniertes Register, allerdings unvollständig, bringt nicht nur Orte, sondern auch Personen und Sachen.

Uns interessiert nach solchem Gesamtreferat etwa das Salpetererkapitel. es ist kurz, aber übersichtlich
und informativ gehalten. - Im Kapitel O Schwarzwald, o Heimat' marschieren Hebel und Hansjakob, doch
ebenso Scheffel und Glanacker in lexikographischer Kürze und farbigen Bilddreingaben auf. Darüber
hinaus gibt es Reinhold-Schneider- und Hermann-Hesse-Porträts und entsprechende Textstellen: H.
Thoma, Liebich und Hasemann durften nicht fehlen: freilich sehr gedrängt stehen sich etwa Triberg und
Tiefenbronn oder auch Hinterzarten und Kentheim gegenüber, zuvor gab es u.a. das Trompeterschlößchen
und das Glattackersche Hebelbild. Ortenauer statt Markgräfler Mundart mußte herhalten, doch die
Wiedergabe einiger Hebelgedichte versöhnt, wenngleich der Mundartabdruck nicht lupenrein gelungen
ist. Die Darstellung des Schwarzwaldvereins hätte man sich etwas ausführlicher gewünscht, doch der
lehrbuchartige Umbruch mit Farbtabellen und Reprintierungen einiger einschlägiger Schriften dürfte dem
Normalleser fürs erste genügen.

Die Mehrzahl der Abbildungen ist modem. von älteren Stichen usw. wurde relativ wenig Gebrauch
gemacht, die Idyllik sollte ja nicht zum Klischee heiler Welt w erden. Manches Bildmaterial ist herkömmlich
, anderes neuartig (doch ein gewisses Quantum an Herkömmlichem durfte ja für die Darstellung einer
traditionsreichen Gegend nicht fehlen!).

Was gäb's zu bemäkeln? Details, vorausgesetzt, die didaktische Struktur des Ganzen sagt einem
einigermaßen zu. So etwa: es gibt viel Herbst und eigentlich immer nur Schönwetter auf den Bildern; es
gibt Orte, die man lagemäßig exakter präzisieren sollte (etwa Pinache = heute Wiernsheim: Aussichtsturm
- aber wo?); es gibt zuviel Simplifizierungen, die zu raschen Vorurteilen führen können (etwa im
Sozialgeschichtlichen und in den so knappen Geschichtsabrissen der jüngsten Zeit): es gibt keine exakten

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