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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 55
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zu Pferd und zu Fuß nach Istein aufbrechen und vor die "von Natur und Menschenhand wohl
bewahrte" Festung ziehen, das grobe Geschütz vom Morgen bis in den Nachmittag hinein
"also ernstlich darein gehen" lassen, "dasz dieser Tonder (Donner) weit und breit im Land
erschallete". Trotz mutiger Gegenwehr werden die Belagerten "von solcher Ungestüme
übernöthiget. die Pforten aufgehauen, durchgebrochen, das untere Haus eingenommen,
Theobald von Schönenberg sammt etlichen darinn umgebracht, die übrigen, unter welchen
einer von Hungerstein, gefangen genommen". Dieser Erfolg der Belagerer hat dann den
Verteidiger der obem Burg. Hans Stühlinger, bewogen, sich seinerseits zu ergeben, worauf
die Basler noch am selben Tag heimziehen. Doch haben auch sie Verluste hinnehmen
müssen, einesteils durch die tapfere Gegenwehr, zum andern durch eine Panne, indem eine
Kanone "strengen Schiessens halb" explodierte. Unter der Vermittlung des Markgrafen
Rudolf m. von Hachberg kam am 3. November 1410 in Ensisheim ein Vertrag zustande, der
dem Konflikt ein Ende setzte und das Schloß Istein den Baslern beließ. Um künftigen
Gefahren, die ihnen aus diesem Schloß entstehen könnten, vorzubeugen, "schlissen (schleiften
) sie dasselbige" am 13. Januar 1411 "und warfen es in Rhein. Die Quaderstein vom Thum
liessen sie heimführen und in der mindern Stadt am Rieheimer Thor verbauen."

Zu den ältesten bischöflichen Besitzungen gehörte Breisach. Über die Verhältnisse, wie
sie sich nach dem Aussterben der Zähringer 1218 entwickelten, gibt die 'Chronik der Basler
Bischöfe' des Dekans Nikiaus Briefe?- (gest. 1548) Aufschluß.'" Wenn Briefer nun aber den
Erwerb der bischöflichen Herrschaftsrechte mit dem Tod des letzten Zähringers in Zusammenhang
bringt, so ist diese Angabe insofern mißverständlich, als die Burg von Breisach
bereits 1002 in der Hand der Bischöfe war und diese schon vor der Mitte des 12. Jahrhunderts
die Bergstadt gründeten. Richtig ist, daß am 12. September 1218 Kaiser Friedrich II. die
bischöflichen Hoheitsrechte bestätigte. Über die Erneuerung dieser Rechte unter Bischof
Berchtold von Pfirt (1249-1262) überliefert Briefer eine Inschrift, die im Breisacher Schloß
in Stein gehauen war: wir geben sie im Auszug wieder:

Annos centenos domini per bis lege senos.
His quinquagenos et quatuor adjice plenos,
In quinto denas julio faciente kalendas
Pontifici cedit Brisacum. jurat. obedit.
Matri virgineae faciendo fidem Basileae.

Hic Phirretorum genus ortu praesul avorum
Berchtoldus...

Wurstisen, der diesen Text ebenfalls kennt, übersetzt ihn so:

Nach Christi Gburt ein tausend jar.
Zwey hundert vier und fünfftzig zwar.
Den siebenzehnden Brachmons zal.
Ergab sich Breisach überal.
Dem Bischoff Unser Frauwen Stifft
Zu Basel, in gelübd und pflicht.
Welcher war ausz der Graven Stamm
Von Pfirt. Berchtoldus mit seim Namm.

Weshalb es im Jahre 1254 nötig wurde, die bischöflichen Hoheitsrechte auf Breisach zu
erneuem, verschweigt Briefer: nach Wurstisen ist das geschehen, als nach dem Tode

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