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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 129
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-02/0131
Seite noch nie untersucht worden. Die Suche mit dem Spaten nach einer Antwort wäre sicher
eine lohnende wissenschaftliche Aufgabe, teilweise außerhalb üblicher Grabungsziele. Die
enge Nachbarschaft ur- und frühgeschichtlicher Fundstellen zu den alten Brandplätzen der
Fasnachtsfeuer ist dem Verfasser häufig schon aufgefallen. Ist dies nur Zufall? Sind es
analoge Voraussetzungen für die jeweilige Platzw ahl? Am "Hagschutz" könnte solchen Fragen
exemplarisch nachgegangen werden. Es sollte in Bälde geschehen, noch bevor der Wald auch
vom alten "Schiibefüür"-Brandplatz Besitz ergriffen hat.

Anmerkungen

1) Eine bei WAGNER (1908) unter Kandern (Nr. 274) erwähnte Ausgrabung von 1869 in einem
Grabhügel auf einer "Anhöhe gegen Niedereggenen" könnte sich wohl auf den "Hagschutz" beziehen,
da die genauere Ortsangabe fehlt und der Vermerk "Genaueres nicht bekannt" beigefügt wurde. Die
Gemarkungen von Kandem und Niedereggenen wurden durch jene von Feuerbach getrennt. Sollte
dieser Bericht aus dem Forstamt Kandem stammen, so fällt bei einem Vergleich mit der Meldung für
Niedereggenen ( WAGNER Nr. 295) auf. daß dort bei der Öffnung eines Grabhügels "auf einer dem
Dorf zunächst gelegenen Anhöhe" 1869. also im gleichen Jahr, der Flurname ebenfalls fehlt. Der
damalige Bezirksförster aus Kandem hatte einen Grabhügel von 10 m Durchmesser ausgegraben. Ein
zerdrücktes Tongefäß und zwei Ohrringe aus Bronzedraht lagen bei einem menschlichen Skelett.
Leider läßt sich heute die früher angenommene Zeitstellung für "Spät-La-Tene oder römisch" nicht
mehr überprüfen. Die Angabe "auf einer dem Dorf zunächst gelegenen Anhöhe" läßt zusammen mit
einer Grabhügelsignatur schon auf älteren Meßtischblättern auf den "Hagschutz" schließen.

Es hat den Anschein, daß WAGNERs Vermerk bei Kandem (Nr. 274) auf einem Grabungsbericht
beruht, während sich die Notiz unter Niedereggenen (Nr. 295) dann auf die Ablieferung der
Fundobjekte durch den Kandemer Bezirksförster MATER an die Großherzoglichen Sammlungen
nach Karlsruhe beziehen könnte, in beiden Fällen aber derselbe Grabhügel "auf einer Anhöhe"
betroffen war. Einmal wird ein Durchmesser von "ca. 10 m". das andere Mal von "ca. 12 m" genannt,
also ein nur geringer Unterschied. Der Kandemer Bericht erwähnt zwar die Ohrringe nicht, macht aber
einige Angaben zur randlichen Lage des Grabes im 12 m großen Hügel sowie zur Fundsituation der
Tongefäßbeigabe neben dem Schädel. In das Innere des Hügels sei nicht eingedrungen worden. Die
Hauptbestattung im Zentrum des Grabhügels wurde also nicht freigelegt. Demnach kann die vielleicht
spätere Nachbestattung im Randbereich ohnehin nichts Sicheres zur Zeitstellung für den Grabhügel
und der anzunehmenden Zentralbestattung aussagen.

Auf der anderen Talseite liegt ein weiterer zerstörter Grabhügel oberhalb des Gewanns "Sonnhohle".
Auf diese schon mehr abseits vom Dorf liegende Anhöhe dürfte sich WAGNERs Notiz bei
Niedereggenen (Nr. 295) nicht beziehen.

2) Jetzt hegt für die älteste Siedlungsschicht "A" von Hornstaad-"Hömle I" die jahresgenaue
dendrochronologische Datierung vor mit den Fälldaten der Bauhölzer von exakt 3913 bis 3905 vor
Chr. in: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 1990. S. 34 f.(B. DIECKMANN).

3) Freundliche Auskunft der Ortsverwaltung Niedereggenen.

4) J. RAGETH. "Padnal" bei Savognin (GR), z.B. JbSGUF. 67/1984 und 68/1985 sowie auch vorhergehende
Bände JbSGUF.

Das reichhaltige "Padnal"-Material aus Savognin in Graubünden wird vom Ausgräber einer
"inneralpinen Bronzezeit" zugeordnet, wobei auf vielerlei Fremdeinflüsse aus Süddeutschland, dem
östlichen Alpenraum und aus dem transalpinen Süden verwiesen wird (JbSGUF. 69/1986).

5) Die Bezeichnung "Rhynchonelloidella alemanica (ROLLER)" ersetzt heute den früheren Namen
"Rhynchonella varians". Für freundliche Auskunft und Bestimmung durch Herrn R. H. SCHATZ.
Lörrach, habe ich zu danken.

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