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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 1.1993
Seite: 5
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0007
Die Gesamtgemeinde Efringen-Kirchen
Dörfer im Wandel

Felix Poeschel

Efringen-Kirchen ist der Name einer kommunalen Verwaltungseinheit. Dieser Doppelname
stammt aus jüngerer Vergangenheit. Mitten im letzten Krieg. 1942. also vor 50 Jahren, wurden
die Gemeinden Erringen und Kirchen vereinigt, und zwar nach dem damaligen "Führerprinzip"
ohne viel Umstände. Vorher, 1877. taucht Efringen-Kirchen erstmals als Name der Bahnstation
in Efringen auf. Nach Pfarrer Julius Schmidt: "eine Stationsbezeichnung, um die sich die
Kirchener ebenso erfolgreich bemühten wie um eine eigene Haltestelle auf Gemarkung
Kirchen." Im Grunde war die Verwaltungs-Vereinfachung eine vernünftige Handlung. Seit
tausend Jahren liegen die beiden Kirchen 1200 Schritte voneinander entfernt, der Bahnhof in
Efringen wirkte seit 1848 als Magnet, zu dem von Kirchen statt einer bald zwei Straßen führten:
entlang dieser Wege wurden Häuser gebaut, die Dörfer wuchsen langsam zusammen.

Eine denkwürdige Einzelheit dieser Verwaltungsaktion, die 1942 die Gemeinde Efringen-
Kirchen schuf und die nicht aktenkundig geworden ist. möchte ich nicht unterschlagen. Nach
dem ursprünglichen Plan des Landrates in Lörrach sollte Kirchen nämlich in Efringen
eingemeindet werden. Das wollte dem Kirchener Rathaus nicht eingehen. Kirchen hatte
644 ha. Efringen 399. die Einwohnerzahlen 970 in Kirchen gegen 653 in Efringen. Kirchen
hatte 109 Schulkinder. Efringen 68. Unter der Wucht dieser Argumente wurde aus der
Eingemeindung die erträglichere Vereinigung mit dem Doppelnamen, der wieder bei der
sogenannten Verwaltungsreform in den 70er Jahren heftig bekämpft, aber beibehalten worden
ist.

Bei diesem zweiten Verwaltungsakt wurden neun benachbarte Dörfer zur Gemeinde
Efringen-Kirchen geschlagen, so daß die sogenannte Gesamtgemeinde Efringen-Kirchen 10
alte Dörfer und den zu Mappach gehörenden Weiler Maugenhard umfaßt.

Dieser zweite Verwaltungsakt hatte wie der erste 1942 keinen Anhalt in der öffentlichen
Meinung: der wurde so wenig nachgefragt wie damals im Krieg. Natürlich stimmten im
Landtag die Parteien ab. und die Vorlage wurde angenommen, aber einen Rückhalt in der
Bevölkerung, vor allem in der betroffenen, hatte diese Neuorganisation nicht. Zuvor wurde von
Staats wegen populistische Propaganda gemacht: Verwalmngsvereinfachung. Kosteneinsparung.
Bürgemähe lauteten die Schlagworte. Wieviel davon erreicht wurde, möchte ich gem dem
Urteil des Lesers anheimstellen. Die Gesamtgemeinde besteht also heute aus den 10 alten
Dörfern

Kleinkems und Blansingen.
Welmlingen und Wintersweiler.
Istein und Huttingen.

Egringen und Mappach mit dem Weiler Maugenhard

und Efringen-Kirchen.
Einige wenige geschichtliche Anmerkungen gehören zum heutigen Bild der zehn Dörfer.
Den verwickelten und wechselhaften Ablauf der mittelalterlichen Herrschafts- und Eigentumsverhältnisse
ausgewogen darzustellen, ist hier kein Platz. Es soll versucht werden,
skizzenhaft ein paar Schlaglichter auf den Weg zu werfen, den die 10 Siedlungen seit ihrer
Gründung etwa zurückgelegt haben.

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