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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 1.1993
Seite: 10
(PDF, 29 MB)
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tungsmöglichkeit, der große Saal im Erdgeschoß als Mehrzweckraum (Sitzungen. Trauungen,
Vereinsproben u.a.) und der Sonderausstellungsraum im Dachgeschoß konnten in Betrieb
genommen werden. Die schönen Räume des ersten Obergeschosses wurden für das Museum
reserviert.

Stiftungen von beträchtlicher Höhe bildeten die finanzielle Basis für die nun folgende
Aufbauphase. Die Tatsache, daß bisher kein Museum und auch keine Sammlung vorhanden
waren, bot die Möglichkeit, ein Einrichtungskonzept zu erstellen, das nicht an vorhandene
Objekte und alte Sammelstrategien gebunden war. Vielmehr konnte ein modernes, didaktisch
gut aufgebautes, besuchergerechtes Museum geplant werden. Es sollte kein Sammelsurium
von Objekten gezeigt werden, sondern eine sorgfältige Auswahl nach Schwerpunktthemen
erfolgen.

Im Vordergrund stand das Anliegen, sich vorwiegend auf die Ortsgeschichte zu beziehen
und dabei alle Teilgemeinden zu berücksichtigen. Ein Konzept wurde erstellt, das auch die
geschichtlichen Gemeinsamkeiten der recht unterschiedlichen Ortschaften hervorhob. Es bot
sich als gemeinsames Thema die ländliche Kultur schlechthin an: deren geschichtliche
Entwicklung mit ihren Umbrüchen und langanhaltenden Traditionen von den Anfängen der
Besiedlung bis heute. Vorrangig sollte die Lebensweise der Vorfahren der hiesigen Menschen
beleuchtet werden, wie und was sie arbeiteten, von was sie sich ernährten, welchen verschiedenen
Völkergruppen sie angehörten, wo sie sich niederließen und unter welchen Bedingungen sie
lebten.

Von vornherein bestand großes Interesse der Ortsansässigen an dem werdenden Museum in
Efringen-Kirchen. und ohne ihre Mithilfe wäre die Ausstellung nicht zustandegekommen.

Um die Bevölkerung noch mehr am Museumsaufbau zu beteiligen, wurde im Mitteilungsblatt
der Gemeinde unter der Rubrik "Museumsecke" wöchentlich über Schwerpunktthemen der
Dauerausstellung, bereits geschenkte oder entliehene Objekte, ortsspezifische Begebenheiten
oder allgemeine geschichtliche Zusammenhänge informiert. Die Resonanz war gut: das
Museum erhielt auf diese Weise viele zusätzliche Objekte. Zur Unterstützung des Museumsaufbaus
hatte sich unter Leitung von Herrn Dr. Felix Poeschel ein Förderkreis gebildet, der
wertvolle Informationen zur Ortsgeschichte beitrug und dringend benötigte Ausstellungsobjekte
gezielt sammelte. Auch Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen wurden übernommen
. Darüber hinaus organisierte der Förderkreis Vorträge und Führungen. Einmal im
Monat traf man sich beim "Museumsstammtisch".

Im Schaufenster der örtlichen Apotheke wurden wechselnde Ausstellungen zu Sammelschwerpunkten
gezeigt, was die Bevölkerung immer wieder auf das entstehende Museum
aufmerksam machte und animierte, den einen oder anderen interessanten Gegenstand zur
Verfügung zu stellen.

Insofern bereitete die Beschaffung volkskundlich und geschichtlich interessanter Objekte
für die neuzeitliche Abteilung keine Probleme. Anders sah das bei der archäologischen
Abteilung aus. die ja einen Zeitraum berührt, der weit zurückliegt. Zwar wurde erstaunlich viel
auf unseren Gemarkungen in den letzten hundert Jahren gefunden, doch fast nichts hiervon ist
am Ort geblieben. Die archäologischen Objekte kamen bis in die Nachkriegszeit vorzugsweise
ins Landesmuseum Karlsruhe und später in das Landesdenkmalamt (Außenstelle Freiburg).
Teilweise sind sie von dort wieder an regionale Museen ausgeliehen worden. Das jungsteinzeitliche
Jaspisbergwerk bei Kleinkems war Anfang der fünfziger Jahre vom Bergbaumuseum
Bochum ausgegraben worden, so daß die entsprechenden Funde dorthin kamen.

Auch ist vieles von Privatpersonen in Besitz genommen worden. Die Recherchen, wohin
welche Gegenstände gelangt sind, waren sehr mühsam und die Bitte um Leihgaben mit viel
Zeitaufwand verbunden - galt es doch, Vertrauen in unser junges Museum zu wecken und
nachzuweisen, daß die Objekte gut aufbewahrt und in einem sinnvollen Rahmen präsentiert

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