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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 1.1993
Seite: 22
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0024
Einige markante Beispiele sollen veranschaulichen, wie damals die Verhältnisse waren
zwischen den überrheinischen Dörfern und wie man den "Irrungen" auf den Inseln zu Leibe
rückte.

Ein Wort vom Rhein im allgemeinen

Von den großen Strömen Europas, ja der Welt vielleicht, ist der Rhein wohl derjenige,
w elcher vom Schicksal am meisten geprägt und mit der Geschichte am stärksten verbunden ist.
Er steht einmalig da als Träger von Kultur und Kunst - dies bestätigen zweifelsohne die
unzähligen Zeugen des geistigen und künstlerischen Schaffens, eine Kette, welche nicht
abbricht von der Quelle bis zur Nordsee.

Den Rheinstrom in seiner Gesamtheit betrachten w ir allerdings nur ganz kurz, wurde er doch
hinlänglich beschrieben und besungen. In begrenztem Rahmen sei erinnert, wie er sich in
Jahrtausenden zu einer majestätischen Stromlandschaft entwickelte, von welcher allerdings
heutzutage am Oberrheinkaum noch etwas übrigblieb. Doch gerade aus dieser Oberrheingegend
wollen w ir einen winzigen geographischen Abschnitt, einige Kilometer nördlich von Basel, in
näheren Augenschein nehmen.

Nach der langen geologischen Entw icklungszeit des Rheins - nachdem er im Tertiär den
mächtigen Kübel der oberrheinischen Tiefebene mit Geschiebemassen und Kieselablagerungen
aufgefüllt hatte - nachdem er darüber ein breites Lößbett angelegt hatte und sich dann endlich
in einem 2 bis 3 km breiten Streifen einnistete, durch viele Arme und Rinnen unaufhaltsam
nordwärts strebend - nach dieser Zeit also trat für "Vater" Rhein eine relative Ruhe ein. Eine
geologische Ruhe, versteht sich! Denn von jetzt an begann in der Flußniederung, an den Ufern
und auf den Inseln und Sandbänken, das eigentliche biologische Leben erst recht.

Auch war der Rheingraben, wie die meisten Flußtäler, schon frühzeitig ein privilegiertes
Durchgangsgebiet von wandernden Stämmen, ein Schmelztiegel von Völkern mit ihren
arteigenen Bräuchen und Sitten. Seit der Antike, als die Römer die hohe Kultur des Mittelmeerraums
in diese fast noch barbarische Gegend brachten, Siedlungen anlegten, das Land mit
ihrem Straßennetz überzogen und Wein anbauten, nicht zuletzt den Einheimischen die "Pax
Romana" bescherten - seit dieser Zeit riß die aufwärtsstrebende Entwicklung am Rhein, in
welcher Beziehung es auch sei, nie mehr ab.

Nach der Landnahmezeit, als sich Alemannen und Franken. Burgunder und seßhaft gewordene
Legionäre zur Genüge aebalst. gezankt und wieder versöhnt - sich beiläufig auch vermischt

~ CT O CT O ~

hatten -. siedelten sich schließlich die Alemannen in dieser von Gott gesegneten Gegend des
Rheinknies an und machten sich breit, im wahrsten Sinne des Wortes!

Der Fluß war für sie weder Grenze noch Hindernis, und in ihrem Drang nach Westen machten
sie sich gleichzeitig im elsässischen Sundgau seßhaft.

Dies könnte wohl als Grund angesehen werden, weshalb sich die Markgräfler mit ihren
Artgenossen im vorderen Sundgau, über den Rhein hinweg, immer so gut verstanden - in
früheren Zeiten genauso wie heute. In früheren Zeiten? Geschichtliche Überlieferung und
Chronik belehren uns eines Besseren.

V on der Landschaft am Oberrhein

Von den vielen großartigen Landschaften, die der Rhein vom Gotthard bis zu den Niederlanden
geschaffen hat und durchfließt, gehörte der oberrheinische Abschnitt mit seinen dichten
Auwäldern offenbar zu den eindrucksvollsten. Dazu steht stellvertretend Peter Birmanns

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