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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 1.1993
Seite: 32
(PDF, 29 MB)
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A - Vorwort

Dem Uneingeweihten sei die Wechselbeziehung zwischen "Markgrafen/Markgräflerland"
und "Basel" mit folgenden Gedanken nahegebracht:

a) Das umfassendste Basler Geschichtswerk dieses Jahrhunderts vom Basler Staatsarchivar
R. Wackernagel benötigt in dem von Johann Karl Lindau zusammengestellten Register
etwa eine Seite, um alle Verweise auf die Markgrafen und die wichtigsten Markgräfler
Ortschaften zu erfassen. Keine andere Nachbarschaft Basels, außer das Basel zugehörige
Baselbiet, erreicht meines Erachtens diese Beachtung (vgl. Q80).

Der gleiche Verfasser läßt seinen Aufsatz "Basel und die badische Markgrafschaft"Q81 gar
in fast dichterischer Verklärung enden:

"Einen <badischen Hauptbummler> nannte sich auch Jacob Burckhardt. Ungezählte
Sonntagnachmittage haben ihn tapfer spazierlaufen sehen durchs geliebte Markgräf-
lerland und im Lörracher Hirschen bei Markus Pflüger einkehren oder in der Krone zu
Grenzach, <wo er beinahe wie zuhause war>. ...Wir...lauschen den Burckhardtischen
Weg- und Tischgesprächen, die voll sind von Anregungen einer unvergleichlich reichen
Persönlichkeit, voll...von genialem Humor. Hinter allem aber ist stets oberländische Luft
und Landschaft. Auch wenn Burckhardt weit weg auf Reisen ist, bei den Londoner
Museen oder in Rom, beschäftigen ihn der Stand des Rebblühet, die Herbstaussichten
im Oberland. Dann kehrt er heim, und die sonntäglichen Spaziergänge beginnen
wieder, es beginnen wieder die Unterhaltungen mit den guten Freunden in Lörrach und
anderswo, mit klugen Wirten und schönen Wirtinnen. Zauberisch ergreift auch uns noch
das Glücksgefühl dieser Stunden, die warme, völlig heimatliche Freude Burckhardts am
Land und an den Leuten. Wie erquickt ihn die sublime Schönheit eines Ostermorgens
auf Tüllingen! Nicht müde wird er, die himmlische, ja paradiesische Schönheit unsres
oberrheinischen Alemanniens zu preisen. Jederzeit liegt für ihn ein Goldduft über dem
Gelände.

Noch immer walten hin und her über die Grenze die Genien."

b) Kein anderes Fürstenhaus außer den badischen Markgrafen hatte in Basel während
Jahrhunderten einen ständigen Wohnsitz und regierte sogar zeitweise von Basel aus.

c) Nach der Reformation war Basel rings von katholischem Gebiet umschlossen. Einzig das
Baselbiet und das protestantische Markgräflerland stellten mit Basel darum seit Anfang des
16. bis in die ersten Jahre unsres Jahrhunderts den "erweiterten Regio-Heiratsmarkt" unsrer
Gegend dar. Die vielen Familienbande über die Grenze sind jedem einheimischen Familienforscher
bekannt. Bei soviel "Familien-Nähe" mußte es auch hin und wieder zu
Entfremdungen kommen: "d Schtadt" (wie Basel bei vielen Markgräflem kurz benannt
wird), aber auch "s Land" sollen ihre Eigenart bewahren - dazu muß man manchmal auf der
einen oder andern Seite "uff d'Hinterbei schtoh". - Erbärmliche Zeiten, in denen man kaum
mehr Hinterbeine zu sehen bekam (wie etwa während der Gewaltherrschaft Napoleons),
gab's natürlich auch.

Diese Abhandlung setzt sich aus zwei Bereichen zusammen: Der erste Teil der Überschrift
läßt sich teilweise leichter P1 abhandeln als der zweite; dieser ist nur als statistische Aufzählung
zu bewältigen. Leser, die solche statistischen Beiträge nicht schätzen, sind vielleicht mit dem
ersten Teil versöhnlich zu stimmen? Ihnen gebe ich auch zu bedenken, daß gar manchem
Gebiets-Geschichtsforscher mit dem erstmaligen Versuch. Tauf-, Trauungs- und Todeszusam-

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