http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0124
dreistimmiger Satz beginnt ab 1889 das Piccolospiel zu beleben, wozu neuerdings für gewisse
Märsche eine vierte sog. Zierstimme als "hommage an den Pfeiferchef' trat. Heute gibt es gegen
200 Pfeifermärsche.
Im Repertoire figurieren Entlehnungen aus Frankreich (Retraite [Ladrätt], Sambre et Meuse.
Sac-au-dos [Saggodo]), aus Schottland (Whisky Soda). England (Arabi), Italien (Regimentstochter
von Donizetti), der Barockmusik (Bach-Barogg und Brandenburger), Mozart (Glaini
Nachtmusigg) und des Jazz (Nunnefirzli).
Korrektes Erlemen des Trommelspiels erfordert bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
ungefähr 5 Jahre, jenes für Piccolo 11/2-2 Jahre ohne Altersbegrenzung. Ohnehin sind die
Märsche in einfach zu greifenden Tonarten (C-Dur/D-Dur) gesetzt. In der Pfeiferstunde wird
mit traditionellen Märschen, wie Arabi, Aeschlemer, Alti Schwyzer begonnen, und ususgemäß
werden Anfänger im ersten Jahr noch in den Vortrab delegiert. Traditionsgemäß sind Pfeifer
Weißweintrinker, Trommler Biergenießer. Da außerdem beide "Ryyse" getrennt üben, liegen
darin Gefahren von Cliquenspaltungen!
Lan en. Kostüme
Vermummungen sind vielfach schon im Mittelalter bezeugt, nicht nur an der Fasnacht,
sondern auch an andern Anlässen, wie Schützenfesten, dann auch an privaten Maskeraden und
Tanzbelustigungen der Patrizier. Ohnehin galt Maskierungspflicht für Frauen. In der
Abb. 11:
Alte Tante-Kostüm
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