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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 1.1993
Seite: 126
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0128
Schnitzelbank (dr Bangg)

Der Terminus ist dem Handwerk des Schreiners und Schnitzlers entnommen und will den
Ausdruck "es fliegen die Späne" verdeutlichen. Schnitzelbänke, die ihren Ursprung im
Rügereim haben, dann - seit dem 17. Jh. - in den Moritaten der Bänkelsänger, sind nicht
ursprünglich baslerisch. sondern im 19. Jh. wohl aus den Rheinlanden eingeführt worden. 1830
ist die Urform, die sich bis in die späten 70er Jahre unseres Jahrhunderts erhalten hat

(Bääredräggschlägger). erstmals bezeugt, nämlich: "Isch das nit e....." dann Zurücksingen der

Endreime und Schluß mit dem Refrain: "Ei du scheene, ei du.....Schnitzelbangg". Gegen Ende

des 19. Jh. artete das Schnitzelbanksingen in Bettelei aus, da die Bänke Geldentschädigungen
von den Wirten verlangten, öfters förmlich Verträge mit diesen abschlössen, vielfach schon am
Nachmittag sangen, um mehr Geld zu verdienen, oder gar sich Unflätigkeiten erlaubten, um
mehr Publikum anzulocken, resp. von der Polizei zensurierte Verse dennoch sangen.

Daher schuf man 1906 eine Vereinigte Schnitzelbankgesellschaft, die aber den Niedergang
nicht aufzuhalten vermochte, so daß 1914 das Fasnachtscomite ein Regulativ herausgab,
wonach Bilder und Texte von diesem zensuriert werden mußten und Geldeinsammeln verboten
war. Dafür wurde eine Subvention zugesagt auf Grund des Textes, der Bilder, der Kostüme und
des Vortrags. Doch auch diese Maßnahme half wenig, namentlich wetterten protestantische

Abb. 13:
Schnitzelbänke

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