http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0140
Abb. S.Basel
. Steinenvorstadt, links Zunfthaus der Weber
Fotografie aus den 1930er Jahren. Staatsarchiv Basel-Stadt
Im Zunfthaus der Weber also haben sich im November 1696 die Schauspieler nach ihrer
erfolgreichen Faust-Vorstellung im Ballenhaus gehörig vollaufen lassen. Den Harlekin-
Darsteller hat's erwischt: Tod in Folge eines Treppensturzes wegen übermäßigen Alkoholgenusses
!
Heute befindet sich im Parterre der Steinenvorstadt Nr. 23 ein vegetarisches Restaurant26',
eines der zahlreichen Gasthäuser in dieser "Lustfurche" der Stadt Basel27', in der Kinos. Restaurants
, Cafes, Spielsalons und Shops noch immer für Unterhaltung und Vergnügen (und
soziale Spannungen) sorgen28'.
Der Tod des Harlekin-Darstellers:
Sensation und Moral
Am Ende seines Berichts kommentiert unser Chronist den Tod des Harlekin-Darstellers:
"Hieraus ist zu merken, daß sich nicht schimpfen lasse, so gottlose Comedien zu spielen"!
Er beurteilt damit den Faust (-Stoff) in ähnlicher Weise wie schon der Verfasser der Faust-
Historia von 1587 und der Basler Pfarrer Johann Gast29': als warnendes Exempel vor sündiger,
teuflischer Lebensweise. Dieses Mal wird das Exempel sogar an einem Schauspieler selbst
statuiert, - am Harlekin-Darsteller. Das rigorose Urteil des Chronisten mag uns verblüffen, er
138
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0140