http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0150
Zur Einweihung des Hebeldenkmals
in Müllheim - Mai 1910
I bring as Hebelfründin hütt
vom Wiesetal es Sträußli mit
un legs zue syne Ehre gli
do z Mülle an sy Denkmol hi.
I ha si günnt am Bächli chüel.
am Maiberg un am Alzebüehl,
am Wieserai, um d Langefirscht.
dort, by de-n erste Wißdornhürscht.
E Zwiigli. früsch vom Chirsbaumglascht,
- un schier hätt is vergesse fascht:
d'Hohmöhr. sie schickt im Maiewind
viel Liebi fürs Geburtstagschind.
Landuff-un-ab isch das e Freud!
Em Hebel gemmer alli s Gleit. -
Göhnt. lueget s Hebelhüsli a!
I wett, ihr hättet Gfalle dra.
Dr Spruch am Gibel isch noh wohr
un giengte drüber tausig Johr
"Wenn Niid un Hass brennt' wie ne Füür.
war Holz un Chohle nit so tüür."
Ich aber bi zuem danke do
express uff Mülle-n abe cho.
Er hett is bschenkt - s fallt drum nit schwer,
dr ganze Heimet z Freud un z Ehr.
Bald danach geht sie für ein Jahr in die Französische Schweiz, an den Genfer See, um richtig
Französisch zu lernen, und danach nach England, wo sie bis Ausbruch des 1. Weltkrieges als
Erzieherin in einer Familie wirkt. Aus jener Zeit stammt das Gedicht:
Im fremden Land
s'würd Obe in dem fremde Land,
weisch du, was das bedüttet?
Un niene isch e liebi Hand,
kei Obeglöckli lüttet.
Es druckt eim öbbis zentnerschwer
an dene riiche Tische,
un mueß no tue, as öb nüt wär:
sich fiin in Gsprächer mische.
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