http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-01/0151
O wenns doch numme übere soht.
un daß is mag vertrage,
un daß mi Leitstern drüber stoht,
no will i gar nit chlage.
0 chönnt i doch e Augeblick
e weng ins Täli luege.
1 wott jo gwiß kei ander Glück
's Herz sprang us alle Fuege!
I schick mi wäger weidli dri -
hanis denn selber welle?
es würd denk nit uf ewig si.
i zell mi nit zue sälle.
I will jo wieder heimwärts goh
nit erst in graue Hoore.
"Mi Heimet. chasch di druff verloh".
das hani vorher gschwore.
Un d'Nacht vergoht. i lueg eweng
in d'Heimet ob de Sterne. -
's isch liichter. nümme gar so eng.
nooch sin die wytschte Ferne.
Uff eimol ischs mer nümme schwer,
dur 's Nebelmeer druckt d'Sunne.
Jetz weiß i. hani numme mehr
un lieber d'Heimet gwunne.
Während des Krieges war sie. nach einer Ausbildung als Krankenschwester, in verschiedenen
Frontlazaretten eingesetzt im Zeichen des Roten Kreuzes. Hierher gehört das hochdeutsche
Gedicht, das in ihrem Roman "Herz auf Bewährung" abgedruckt ist. Es zeugt von ihrem
Idealismus, der durchaus nicht nationalistisch war.
Flaggenlied
Wir tragen auf unsem Fahnen
Ein Kreuz auf weißem Grund
Und seine Farben mahnen -
Umspannend das Erdenrund:
Im leuchtenden Rot: die Liebe.
Umschlossen vom blinkendem Weiß.
Uns in Gefahren bindend
Als Schwestern und Brüder zum Kreis.
Es steht auf unsem Fahnen -
Vergessend das eigene Leid.
Der Ruf: zu tragen und ahnen
Die Not und Opfer der Zeit.
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