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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 132
(PDF, 31 MB)
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Die markgräfler Bildersprache im Rebland und Wiesental

102 Wendungen. Eine Auslese von 261 alemannischen Ausdrücken
von Helene Zapf-Beydeck < 1905-1977)

Diese Sammlung Alemannischer Wendungen aus dem Markgräflerland hat sich im Nachlaß
von Helene Zapf-Beydeck gefunden, die sich bekanntlich sehr um die Erhaltung der Mundart
bemüht und selbst ja in Prosa und Poesie das Alemannische eifrig angewandt hat. Leider waren
die restlichen 159 Ausdrücke nicht bei den nachgelassenen Papieren. Aber diese Auswahl ist
es wert, gedruckt zu werden, denn sie stellt ein Stück Sprachschatz dar. Und der sollte nicht
verloren gehen!

Erstaunlich für uns Heutige das Konkret-Bildliche dieser Wendungen, die zumeist aus dem
bäuerlich-handwerklichen Bereich stammen und die jeweils übertragenen Sinn haben. Da
merkt man im Vergleich, wie abstrakt und papieren unsere Sprache - die Hochsprache wie der
Dialekt - zunehmend geworden ist und wohl weiter wird.

Einige der Ausdrücke sind auch heute noch geläufig, viele jedoch kaum mehr, und etliche
bleiben überhaupt dunkel hinsichtlich des Gemeinten. Daher wurde jeweils eine Übertragung
bzw. Deutung als Versuch beigegeben. Gelegentlich sind mehrere Möglichkeiten angeführt.
Bei der Suche nach einer möglichst richtigen Übertragung/Deutung haben Dr. K. F. Eisner /
Weil am Rhein und Eugen Katzenstein / Haltingen dankenswerterweise mitgeholfen. Bei der
Lektüre wird der oder die eine oder andere eine bessere oder auch richtigere Lösung wissen.
Bitte an den Unterzeichnenden weitermelden! Auch das Badische Wörterbuch wird später
dankbar dafür sein.

Dr. Rüdiger Hoffmann

1. Me verstoht jo vom Sester kei Mäßli.

Man versteht überhaupt nichts vom Dargestellten.

2. I gang mit Rueß un Salz derhinter.

Ich werde das mit allen Mitteln bereinigen.

3. Hüt isch aber e Hitz, aß d'Chüeih im Schwyzerland brüele.
Heute ist eine unerträgliche Hitze.

4. Do stecke fuli Fisch derhinter.

Bei dieser Sache ist etwas nicht in Ordnung.

5. D'Büri isch nit vo Gebwiler, aber vo B'halt-e-Sach.
Die Bäuerin ist geizig, gibt nicht gern her,
behält lieber, was sie hat.

6. Rock un Hose verdecke mängge Mose.

Moralische Mängel werden oft durch gute Kleidung kaschiert.

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