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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 145
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0147
Heinrich Heß aus Hasel

Zu seinem 205. Geburtstag
Helmut Bender

Er ist ein Unbekannter, nicht nur in der allgemeinen Literatur und Literaturgeschichte,
sondern auch in unserer Regio, in unserer Subregio. Selbst die Spezialw erke über die badischen
Dichter und Schriftsteller wollen ihn kaum wahrhaben, und man muß bis zum umfassendsten
Standardwerk über die deutsche Literatur, dem 'Kosch' (= 'Deutsches Literatur-Lexikon ...
Dritte, völlig neu bearbeitete Auflage. Siebenter BandBern und München 1979) vordringen,
will man über ihn und sein Oeuvre etwas Genaueres in Erfahrung bringen.

Ebenda lesen wir, daß Heinrich Heß anno 1788 (19.1.) in Hasel/Baden als Sohn eines
protestantischen Geistlichen geboren wurde: er hat später in Heidelberg studiert und wurde
Kameralbeamter in Konstanz. Offenburg und Karlsruhe. Anno 1850 starb der Herr Geheimrat
in der seinerzeitigen badischen Landeshauptstadt.

Wenig Daten für das Leben eines Mannes, der immerhin 62 Jahre alt geworden ist. In
Ergänzung zu Hasel (zitiert aus dem 'Historisch-statistisch-topographischen Lexicon von dem
Großherzogthum Baden .... Herausgegeben von J. B. Kolb ... Erster Band ...'. Karlsruhe 1813):
über 10 Spalten finden sich diesem Ort eingeräumt, freilich hauptsächlich wegen des Phänomens
der schon damals bekannten Hasler Höhle, doch was wir speziell in diesen Stichwortangaben
vermissen, sind die Einwohnerzahlen, so daß wir eine 'Anleihe' im freilich einige Jahrzehnte
später erschienenen 'Universal-Lexikon vom Großherzogthum Baden ..." (Karlsruhe 1844)
bewerkstelligen müssen:'... hat in 98 Familien und 88 Häusern 465 evang. und 51 kath., und
mit dem dazugehörigen Dorfe Glashütten 653 Einw.. welche starken Feld-. Wiesenbau und
Viehzucht treiben und ziemlich wohlhabend sind. Früher betrieb man hier starken Handel mit
Vieh nach Frankreich. Es sind hier zwei Wirtshäuser: zum Pflug und zum Maien Das
Historische können wir uns aus beiden Beiträgen schenken, ebenso die Abhandlungen über die
Höhle (die erst nach 1800 "genauer untersucht und zugänglich gemacht wurde, so daß im J.
1811 die Großherzogin Stephanie dieselbe besehen konnte .."). Was sodann unseren H.H.
angeht, so dürfte die Feststellung "Der Ort hat eine sehr schöne Kirche mit einem Wetterableiter
, ein artiges Pfarrhaus ... eine Schule und ein Forsthaus..." von einigem Nutzen sein.
Imposant auch die Bemerkung im 'Kolb'. derzufolge es "im Orte Hasel einige sehr reiche Leute
[gibt], die meisten aber sind arm ... Die Leute bauen viel Haber und Dinkel, auch Lewat und
Flachs, haben viel und edles Obst, treiben gute Viehzucht und nähren sich von Kartoffeln.
Milch und Speck...".

Im Zusammenhang mit solchen topographischen Detaillierungen würde es interessieren, ob
die Vorfahren von H.H in Hasel ansässig waren. Im 6. Band der Bibliographie zur Badischen
Geschichte' (Stuttgart 1973) finden sich insgesamt drei Heß: der erste ist unser 'Dichter.
Geheimer Finanzrat', der nächste nochmals ein Heinrich Heß. aus Karlsruhe gebürtig,
höchstwahrscheinlich sein Sohn, der dritte ein Johann Friedrich Heß. Oberpostdirektor aus
Heidelberg.

Uns aber geht es primär um seine Dichtungen. An erster Stelle um seine 'Lieder': 1829 in der
C.F. Müller'sehen Hofbuchhandlung in Karlsruhe erschienen. Die im darauffolgenden Jahr von

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