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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 161
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0163
Der Landkreis Lörrach - Konzept und Ertrag des ersten
Bandes der neuen Kreisbeschreibung

Der Landkreis Lörrach. Bd.l. hg. von der Lande sarchivdirektion Baden-Württemberg in
Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke-Verlag, Sigmaringen 1993

Meinrad Schaab und Fred Sepaintner

Die Kreisbeschreibung ist Ergebnis einer umfassenden und intensiven landeskundlichen
Vrbeit über ein relativ begrenztes Gebiet. Sie wird getragen von einer Vielfalt von wissen-
chaftlichen Gesichtspunkten unter fachübergreifender Sicht.

Ihre Ergebnisse können hier nicht auch nur überblickshaft vorgestellt werden. Deswegen
vird zum einen an einem thematisch eng begrenzten Beispiel ein kleiner Einblick in den
jewinn solcher Forschung gegeben, sodann werden der Aufbau und - wiederum exemplarisch
ind in äußerst komprimierter Form - die Ergebnisse des Gesamtbandes skizziert. So soll das
iauptanliegen der Landesforschung in der Reihe der "Kreisbeschreibungen des Landes
iaden-Württemberg" deutlich werden, neuen wissenschaftlichen Ertrag aus der Zusammen-
irbeit vieler Fächer und einer ganzen Reihe von Kollegen zu schöpfen.

Raumerschließung und Herrschaftsbildung im Kreis Lörrach

Der Landkreis Lörrach ist ein nahezu klassisches Beispiel für den gerade in Südwest-
leutschland so ausgeprägten und dort durch die Forschung auch schon lange beobachteten
jegensatz zwischen dem fruchtbaren altbesiedelten Land und den Rodungsgebieten, die erst
m Verlauf des Hochmittelalters in nennenswertem Umfang erschlossen wurden, als die
^Jahrungsgrundlage der fruchtbaren Altsiedellandschaften für die wachsende Bevölkerung
dcht mehr ausreichte. Das Markgräflerland. der Dinkelberg und das Hochrheintal sind
titbesiedelt und tragen in sich noch einmal differenziert, aber im ganzen doch überall die
ipuren dauernder menschlicher Anwesenheit, seit die Bev ölkerung Mitteleuropas am Ende der
iteinzeit zum Ackerbau übergegangen ist. Auch die Erfassung des Raumes durch die Römer
lielt sich an diese Grenze, und wiederum waren gerade diese Landschaften von den Alemannen
>egehrt. nachdem sie die Römer hinter den Rhein zurückgedrängt hatten. Der Schwarzwald
)lieb noch lange siedlungsleer. Man kann sich fragen, ob die unmittelbare Nachbarschaft der
Uemannen zu den Römern, deren Herrschaft jenseits des Rheines noch etwa zweihundert
ahre länger währte, überhaupt eine deutliche Kulturgrenze zuließ. Sicher hat es auch durch die
jeschichtsschreiber bekannt gewordene kulturelle Kontakte und weitere Einwirkungen des
Römischen auf die neuen Bewohner gegeben. Da uns für die nachfolgende Zeit keine direkten
ehriftlichen Zeugnisse überliefert sind, bleiben wir auf die archäologischen Hinterlassenschaften
ind das aus der frühen Zeit tradierte Namensgut als einzige Quellen angewiesen.

Die archäologischen Befunde deuten trotz einzelner Gegenbeispiele doch auf einen größeren
Culturbruch hin. und vorgermanische Namen sind im ganzen Bereich relativ spärlich vertreten.
is sind die Bezeichnungen der in den Rhein mündenden größeren Gewässer sowie die
Drtsnamen Grenzach und Lörrach. Beim ersteren ist die vorgermanische Herkunft durch

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