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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 26
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0028
Schliengen in der Revolution von 1848/1849

Petra Hinnenberger

Baden befand sich zu Beginn des Jahres 1848 in einer angespannten Situation,
denn die badische Regierung versuchte, die liberale Opposition zurückzudrängen.
Die Lebensverhältnisse hatten sich in den Jahren zuvor verschlechtert. In Müllheim
wurden Anfang 1848 judenfeindliche Ausschreitungen gemeldet, ein deutliches
Zeichen für den sich ausbreitenden Unmut in der Bevölkerung.

Während die gemäßigten Liberalen für die Einberufung einer Nationalversammlung
eintraten, drängten die radikalen Demokraten zur Republik. Nachdem die
Nachricht über den Sturz des französischen Königs Louis Philippe am 24. Februar
1848 in Baden bekannt wurde, entbrannte hier die Revolution. Sie erfolgte in drei
Phasen, im April und September 1848 und im Zeitraum Mai bis Juli 1849.

Die erste Erhebung: April 1848

Bereits im März 1848 unternahm die Großherzoglich Badische Regierung polizeiliche
Maßnahmen, um einen etwaigen Aufstand in der Rheinebene zu verhindern
. So findet sich in den Gemeinde-Akten in Schliengen unter dem 24. März die
Anordnung, „daß die Bewohner des Rheintales, welche großen Eifer für die Aufrechterhaltung
der Ordnung u. Schutz des Eigentums betätigen, sowie sämtliche
Polizeibehörden hierbei durch Truppenabteilungen unterstützt werden, welche die
Rheinebene im Patrouillendienste durchziehen." Weiter wird vorgeschrieben, daß
die Bürgermeister dem Befehle der Offiziere nachkommen müßten und auf Verlangen
reitende Boten zur Verfügung zu stellen haben. Die Verpflegung der Truppen
geschehe auf Staatskosten. Die Bürgermeisterämter der Gemeinden Haltingen,
Neuenburg, Schliengen und Krozingen erhalten Nachricht, da die dorthin instruierten
Truppen bereits abgegangen seien. Weiter heißt es:

„Die l. Abt. ist in 2 Kompanien zu je 140 Mann eingeteilt, versieht Patrouillendienst
von der Schweizergrenze bis Breisach. Hauptstationen sind: Haltingen -
Schliengen - Neuenburg und Krozingen. Der Bürgermeister von Schliengen erhält
Nachricht zur Nachachtung wegen Verpflegung der Mannschaft".

Am 24. März 1848 trafen abends 150 Mann und 2 Offiziere ein. Sie verließen
Schliengen am 29. d.M. Die Mannschaft habe sich rechtschaffen und brav verhalten
, so die Beurteilung des Bürgermeisters. In den folgenden Tagen wurden mehrmals
Truppen beherbergt. Einen Höhepunkt erreichte die Zahl der Einquartierun-

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