Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 50
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0052
verbunden, die bereits von St. Blasien stammten. Nun verfügte das Schwarzwald-
kloster in Gersbach nur über die Kirche und über beachtlichen Grundbesitz34'.
Westlich schloß sich daran die alte st.-blasianische Grundherrschaft Fahrnau-Rait-
bach an, dort beanspruchte die Abtei z.B. Zwing und Bann, also die niedere
Gerichtsbarkeit.

Wir können allerdings die eigentliche Gemarkung Fahrnau außer acht lassen,
weil sie nicht Teil der Herrschaft Neuenstein gewesen ist. Kürnberg dagegen
gehörte zwar vor dem Verkauf an Markgraf Rudolf zum Gebiet der gesuchten
Burg, doch sind in diesem Dörflein weder Rechte noch Güter St. Blasiens bekannt
. Die Heranziehung st.-blasianischer Hoheitsbereiche innerhalb der Herrschaft
Neuenstein ergibt jedenfalls, daß die noch nicht identifizierte Befestigung
offenbar in den Gemarkungen von Raitbach, Schweigmatt oder Schlechtbach gelegen
hat. Dazu paßt der Lagehinweis von Rudi Keller: oberhalb Hasel (und westlich
Gersbach)! recht gut.

In dem nun näher eingegrenzten Bereich stehen mehrere mögliche Burgplätze
zur Auswahl. Unmittelbar über dem Oberdorf von Raitbach liegt das Turmhölzle,
das vor einem Jahrzehnt im Auftrag der Stadt Schopfheim teilweise ausgegraben
wurde, weitere Arbeiten sind dann aber vom Denkmalamt untersagt worden. Für
das Turmhölzle läßt sich im 15. Jahrhundert der Name Fernegg nachweisen, es
kommt also hier nicht in Frage 35'.

Am weitesten im Osten stand auf dem Steinbühl südlich Schweigmatt das
Schlößchen Steineck. Es wird selbst in genauen Beschreibungen des Geländes um
den nahen Steinighof bis 1773 mit keinem Wort erwähnt. Auch alte Karten enthalten
noch um 1780 keinerlei Hinweise auf eine Burg an dieser Stelle. Erst danach
kann hier eine Befestigung entstanden sein. Bereits 1859 soll die sicher kleine
Anlage abgerissen worden sein. Reste waren bis nach 1945 vorhanden, heute sind
nur noch Geländespuren zu finden 36'.

Erhob der Neuenstein sich statt dessen auf dem im Nordwesten anschließenden
Spitzenberg? Das ist im Umkreis die höchste frei stehende Erhebung: die Spitze
stellt eine Hochfläche dar. die leicht auch einen kleinen Weiler aufnehmen konnte.
Der Verfasser hat dort 1984 bearbeitete Steine festgestellt. Doch auf einer vorliegenden
Luftaufnahme, die Teile der Hochfläche zeigt, sind keinerlei aussagekräftige
Hinweise zu erkennen. Und wo immer in der schriftlichen Überlieferung von
Burgstelle und von Ruine die Rede sein könnte, da fehlt jede Andeutung. Erstaunlicherweise
muß der Spitzenberg somit als Standort des Neuensteins ausscheiden.

Identifizierung des Neuensteins

Damit bleibt eigentlich nur das Burgholz übrig, das sowieso Reste einer Ruine
trägt. Beziehen die schriftlichen Nachrichten sich tatsächlich auf das Burgholz
zwischen dem Hof Kehrengraben und dem Spitzenberg?

Um das zu prüfen, muß man im Jahre 1509 einsetzen. Damals belehnte Markgraf
Christoph v. Baden einen Appolinaris "Hücklin von Schöpffheym" mit dem

50


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0052