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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 51
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0053
Burgstadel, genannt "Steyneck ob Schopffheym" und dem dabei gelegenen Hof
"Sattellegin" (Sattelhof)37'. Der hier auftauchende Name Steineck für einen Burgstadel
(Burgruine) führt jedenfalls in die Nähe des Burgholzes, weil der Sattelhof
dabei lag.

Seit 1531 blieb der Bestand des Lehens lange unverändert, es gehörten nun
mehrere Höfe dazu, die um den Burgstadel "und darumb zu Schweikmatten"
lagen. Wir befinden uns demnach eindeutig in dem Bereich, wo der Neuenstein zu
suchen ist. Gleichbleibend sprechen die Lehensurkunden jetzt vom "Burgstadel
genannt Steineck mitsamt dem Spitzenberg ob Schöpfen gelegen"38'. Stand dieses
Steineck etwa doch auf dem Spitzenberg?

Eine solche Annahme wird von einem Schiedsspruch widerlegt, der 1558 zwischen
Frau Barbara Höcklin v. Steineck und Ruodi Danner im Sattelhof erging. In
dem Schiedsspruch sind die "Zugehörit des Burgstadels (Steineck)" den "Zugehö-
rit des Spitzenbergs" gegenübergestellt 39'. Man muß deshalb an zwei verschiedene
Berge denken. Deutlicher heißt es 1645: "das Burgstadel sampt dem Spitzenberg,
so nichts anders als zwen Bergwaldts"401. Und 1679 führt eine schriftliche Zusam-
menstellung an: "2 Buchwäld. deren der ein der Spizenberg. der ander daz
Bürgstall Steinekh genannt"41'. Seit 1664 ist auch - wie heute noch - die Rede vom
Burgholz42'.

Unsere Zuordnungen werden bekräftigt vom Sprachgebrauch der Geistlichen
Verwaltung Rötteln: Ein Zehnter, der 1603 "im Steineck" und 1664 "uffm Steineck
" anfiel, wurde im Berain von 1718 eingetragen als "Zehenden auffm Steinen".
Er heißt auch im Berain von 1778 "Zehenden auf dem Steinen", obwohl er damals
schon abgeschafft war43'.

Zusammenfassend kann man feststellen: Die heutige Bezeichnung Burgholz ist
erst seit dem 17. Jahrhundert zunehmend üblich geworden. Davor sprach man seit
dem 16. Jahrhundert überwiegend von "Steineck", es wird seit 1509 als Ruine
gekennzeichnet. Noch im 15. Jahrhundert war der Name Neuenstein (oder Stein)
üblich. Darauf führt die vorangegangene räumliche Eingrenzung und die Musterung
der möglichen Burgstellen. Die weitere Verwendung eines Stein-Namens für
die Ruine und die gelegentliche Rückkehr zu der Bezeichnung "Stein", als die
Burg längst in Trümmern lag. weisen in dieselbe Richtung44'.

Die Burg-Anlage

Noch heute sind "spärliche Reste einer ausgedehnten Burganlage auf steiler,
felsiger Kuppe"45' vorhanden. Teile der nördlichen Außenanlagen scheinen im
vorigen Jahrhundert zerstört worden zu sein, als die Straße Raitbach - Gersbach
neu angelegt wurde. Weitere Außenanlagen im Norden wurden vor wenigen Jahren
für einen breiten Holzabfuhrweg eingeebnet. Erhalten ist auf der Nordseite ein
zweiteiliges Vorwerk, das ein tief eingeschroteter Graben von der Kernburg
trennt.

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