Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 102
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0104
Der Weg des Pestalozzi-Schülers
Johann Wilhelm Mathias Henning (1783 - 1868)
von Halle über Basel nach Yverdon

Renate Reimann

Nicht nur ein historisches Interesse legt uns die Beschäftigung mit Pestalozzi und
seinen Schülern nahe, sondern es ist die Ausstrahlung der Persönlichkeit Pestalozzis,
die uns auch heute noch berührt.

In unserer nüchternen Zeit fehlen große Vorbilder; immer mehr Anzeichen von
Negativismus, von Egoismus und Gewalt im sozialen Leben unserer Zeit beunruhigen
uns. Wie wohltuend ist es, dagegen Beispiele von Menschen zu sehen, die in
früheren Zeiten trotz politischer Unruhen und großer Armut in der Bevölkerung den
Mut hatten, zum positiven, helfenden und erziehenden Wirken aufzurufen und selbst
in diesem Sinne zu arbeiten.

In diesen großen Zusammenhang sei der vorliegende Aufsatz gestellt, der den Weg
eines jungen Lehrers, Johann Wilhelm Mathias Henning, von Halle zu Pestalozzi
nach Yverdon verfolgt.

Dieser Weg führte zunächst nach Basel, wo Henning von 1806 - 1809 am
Bernoullischen Institut als Lehrer wirkte. Von dort knüpfte er Fäden zu Pestalozzi an
und wurde von 1809 - 1812 auf Kosten des preußischen Staates in Yverdon an
Pestalozzis Institut ausgebildet. Nach seiner Rückkehr setzte er in Preußen als
Seminarlehrer und -direktor Pestalozzische Gedanken in die Praxis um.

Preußische Staatsmänner sandten Lehrer zur Ausbildung
zu Pestalozzi nach Yverdon

Pestalozzi war um 1807 bereits bekannt als

- leidenschaftlicher Lehrer und Erzieher

- vom Idealismus geprägter Philosoph

- Volksschriftsteller

- Sozialreformer

- Ideologe der schweizerischen Helvetischen Republik.

Von führenden preußischen Staatsmännern wurde er als "Initialzünder" für eine
Reform des preußischen Schulwesens betrachtet. Man erwartete von ihm einen
starken Einfluß auf eine Anzahl junger Lehrer aus Preußen, "Eleven" genannt, die bei
ihm in Yverdon ausgebildet werden sollten, und hoffte, daß sie danach den pädagogischen
"Funken" gleichsam zur "Fackel" entzündet in das preußische Schulwesen
tragen würden. Dahinter stand die Absicht, eine Wiedergeburt der preußischen
Nation nach der Niederlage gegen Napoleon 1806 durch die Verbesserung der

102


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0104