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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 8
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0010
Ur- und Frühgeschichte im Markgräflerland auf Grund der

archäologischen Quellen *

Gerhard Fingerlin

Das zwischen Rhein und Schwarzwald eingebettete Markgräflerland hat wegen
seiner interessanten verkehrsgeographischen Lage, seinen guten Böden und günstigen
klimatischen Verhältnissen schon sehr früh menschlicher Ansiedlung Raum
geboten. In bescheidenem Umfang haben dazu auch Bodenschätze beigetragen,
beispielsweise der Feuerstein von Kleinkems oder Schliengen in der Alt-. Mittel- und
Junesteinzeit, die Bohnerzlaeer des Hüaellandes seit der Hallstattzeit oder die am
Gebirgsrand austretenden warmen Quellen, auslösendes Moment für die Entstehung
eines Kurortes in römischer Zeit (Badenweiler). Entsprechend diesen Voraussetzungen
ist auch eine durchgehende Besiedlung nachzuweisen, erkennbar an Funden und
Fundplätzen aller wichtigen Epochen der Ur- und Frühgeschichte, vom Paläolithi-
kum bis in die ausgehende Merowingerzeit (frühe Alamannen).

Wenn dieses Gebiet auch nicht zu den archäologisch am besten erforschten
Landschaften Süddeutschlands zählt, läßt sich doch an Hand von Grabungsergebnissen
der ..Gang der Geschichte" durch die schriftlosen und Schriftarmen Jahrtausende
recht gut skizzieren. Es zeigt sich dabei, daß dieses geographisch nach Norden. Süden.
Osten und Südwesten geöffnete Land zu allen Zeiten im Einfluß- und Überschneidungsbereich
benachbarter Völker und Kulturen lag. So erschließt sich dem heutigen
Betrachterein facettenreiches, dabei aber durchaus individuell geprägtes Bild menschlichen
Lebens und Wirkens in diesem Siedlungsraum, der immer wieder Grenze,
immer wieder aber auch Mittler gewesen ist.

Das Markgräflerland zu definieren und abzugrenzen ist für den Archäologen
besonders schwierig, da nur das Mittelgebirge des Südschwarzwaldes eine natürliche
Begrenzung bildet (Abb. 1). Vom Rhein gilt dies keinesfalls, da der Raum zwischen
Vogesen und Schwarzwald zu fast allen Zeiten siedlungsgeschichtlich und kulturell
zusammengehörte und der Fluß als Wasserstraße und mit seinen zahlreichen Über-
gängen eher ein verbindendes als ein trennendes Element darstellte, von einigen
kurzen Perioden abgesehen, wo tatsächlich der Stromverlauf eine Grenze bedeutete:
In spätkeltischer Zeit, in der links des Rheins seit Caesar die Weltmacht Rom. rechts
die zunächst unabhängig gebliebenen keltischen Stämme Süddeutschlands standen,
dann wieder in der Spätantike, als zwei Jahrhunderte lang Römer und Alamannen
durch den Rhein und die an ihm verlaufende Reichsgrenze geschieden waren. Auch
nach den anderen Richtungen bleibt der Raum, der hier behandelt werden soll, weit
geöffnet, bildet doch das Rheintal und in seiner Fortsetzung das Rhönetal einen seit
fernsten Zeiten intensiv und regelmäßig genutzten Weg für Völker und Kulturen, für
Handel und Verkehr und somit für alle Arten von Einflüssen und Einwirkungen von

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