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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 62
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0064
gesehen werden kann, ist durch die hauptsächliche Wohnsitznahme auf der Burg
Rötteln und den Ausbau der dabei liegenden Kirche und Grablege in Rötteln der Wille
deutlich sichtbar, hier ein Herrschaftszentrum zu schaffen. Schaute Rudolf III. von
seiner Burg aus gegen Basel, so sah er dort in der Ferne den Dachreiter der Kirche St.
Clara, wo vier seiner Töchter als Nonnen lebten. Wollte er sich in die Annehmlichkeit
eines Bürgerhauses in der Stadt zurückziehen, so ging er in seine Häuser in Basel.

Man kann sagen, daß es vier Methoden waren, mit denen die Markgrafen ihr
Territorium erwarben bzw. ausbauten: einmal durch Grunderwerb, wo immer dies
möglich war. Oder durch die Übernahme von Lehen, schließlich durch den Erwerb
von Privilegien und besonders der Gerichtsbarkeit. Meist war die niedere Gerichtsbarkeit
ausschlaggebend für die spätere territoriale Zugehörigkeit.

Trotz enger Verbundenheit mit der Stadt Basel kam es gelegentlich zu Auseinandersetzungen
. Die Markgrafen hatten das Basler Bürgerrecht, sie waren andererseits
Lehensnehmer auswärtiger Mächte, z.B. Österreichs. Zwischen den aus beiden
Verbindungen erwachsenden Pflichten kam es mehr als einmal zu Konflikten, auch
wenn durch Verträge usw. immer wieder versucht wurde, zwischen beiden Pflichten
zu vermitteln.

Mit dem Bischof von Basel kam es fortgesetzt zu Auseinandersetzungen, namentlich
wegen des bischöflich-baselischen Schliengen16', das die Markgrafen gern ihrem
Gebiet einverleibt hätten.

Auseinandersetzungen drohten stets auch mit Österreich, das sich als konkurrierende
Macht nicht nur in den Nachbargebieten (Breisgau, Wehr, Hotzenwald, St.
Blasien), sondern durchaus auch an manchen Punkten im Inneren des markgräflichen
Gebietes bemerkbar machte: in Bellingen und Stetten bei Lörrach. Österreich war
natürlich ein mächtiger Gegner, mit dem weder als Territorialherr noch dann, wenn
(was oft genug vorkam) die Habsburger als Könige bzw. Kaiserdas Reich zu vertreten
hatten, zu spaßen war.

Doch blieb auch das Haus Habsburg nicht von Rückschlägen verschont, so etwa
während des Konzils von Konstanz (1414-1418); auf diesem hatte Herzog Friedrich
von Habsburg-Laufenburg den vom Konzil abgesetzten Gegenpapst Johannes XXIII.
unterstützt und war dafür in die Reichsacht gesetzt worden, d.h. durch die Reichsacht
wurde er seines Besitzes verlustig erklärt und seine Untertanen aller Verpflichtungen
gegen ihren Landesherren ledig gesprochen. Im Zuge dieses Vorganges kam nicht nur
der vorher habsburgische Aargau an die Eidgenossenschaft, sondern es wurde auch
die Herrschaft Badenweiler den Grafen von Freiburg zugeteilt17).

Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg, von dessen enger Verbundenheit mit der
Stadt Basel schon die Rede war, bedachte in seinem Testament von 1423 alle
geistlichen Institutionen der Stadt Basel mit Stiftungen.

Graf Johann von Freiburg, der letzte seines Geschlechtes, schenkte am 8.9.1444 die
Herrschaft Badenweiler seinen Neffen Rudolf IV. und Hugo von Hachberg-Sausenberg
. Nachdem die Herrschaften Rötteln und Hachberg-Sausenberg 1315 zusammengekommen
waren, kam nun die Herrschaft Badenweiler hinzu, und auf solche Weise
war das heutige Markgräflerland komplett18'. Dieser Tag wird deshalb mit Recht als

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