Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 97
(PDF, 60 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0099
Das Leben auf dem Dorf zwischen
Mittelalter und Neuzeit
Eschbach bei Staufen unter der Herrschaft Rappoltstein *

Ursula Huggle

Vorwort

Wer heute von Freiburg nach Lörrach fährt, von der einstmals vorderösterreichischen
Stadt im Breisgau zur einstmals markgräflichen Stadt an der Grenze zur
Schweiz, beachtet das dem Rhein zu liegende Eschbach kaum, abseits der großen
Straße. Es nennt sich heute "Eschbach im Markgräflerland", obwohl es mit dem
Markgräflerland nie etwas zu tun hatte und die Bewohner bis ins 20. Jahrhundert
hinein immer katholisch waren. Zu der Zeit, als dieses Dorf durch Kauf zur Herrschaft
Rappoltstein gelangte, im Jahre 1500, waren aber auch die Einwohner der markgräflichen
Gemeinden noch katholisch. Erst mehr als ein halbes Jahrhundert später
bekannte sich der Markgraf nach dem Augsburger Religionsfrieden als einer der
letzten offiziell zum evangelischen Glauben. Damals galt noch die Regel "cuius regio,
eius religio", so daß die markgräflichen Bauern 1556 die Religion ihres Herrn
anzunehmen hatten, ob sie wollten oder nicht. Die Eschbacher Herrschaft, Egenolf
von Rappoltstein. war übrigens viel früher als der Markgraf zum evangelischen
Glauben übergetreten, hatte aber auf vorderösterreichischem Boden in bezug auf die
Religion keine Rechte.

Die Differenzierung zwischen evangelischen und katholischen Dörfern setzte also
erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein und dann auch nur langsam. War
es doch keineswegs einfach, die katholischen Pfarrer so plötzlich durch evangelische
zu ersetzen, nicht zuletzt weil viele Bauern "ihren" Pfarrer behalten und bei der
altgewohnten Religion und den überkommenen Traditionen bleiben wollten.

Um die Beibehaltung dieser Tradition in Auseinandersetzung mit den von der
Herrschaft geforderten Veränderungen geht es im folgenden Beitrag.

97


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0099