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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 120
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0122
550 Jahre Marksräflerland und der Weinbau

Günter Schruft

/. Der Weinbau vor der Entstehung des Markgräflerlandes

Der 550. Geburtstag des Markgräflerlandes ist Anlaß genug, auch über den
Weinbau und den Wein dieser Landschaft zu schreiben, gehören doch beide zur
Markgrafschaft wie Johann Peter Hebel oder die Stadt Müllheim. Weinbaulich
erstreckt sich die Markgrafschaft vom Rebland am Rheinknie bei Basel über Müllheim
und Staufen bis nach Freiburg, wo die Dreisam heute die nördliche Grenze des
badischen Weinbaubereiches Markgräflerland darstellt.

Der Ursprung des Weinbaues in der Markgrafschaft wird verständlicherweise in die
Römerzeit gelegt, deren bauliche Relikte in vielfältiger Weise vorhanden und
Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen waren und sind. Es steht außer
Zweifel, daß die römischen Legionäre und ihr Gefolge auch Weinbau betrieben und
im Lande erzeugten Wein getrunken haben, was schon daraus hervorgeht, daß der
Kaiser Domitian (81-96 n.Chr.) den Weinbau jenseits der Alpen zeitweise verbieten
mußte und die Reben herausreißen ließ, um u.a. die wirtschaftlich wichtige Weinausfuhr
aus Italien nach Germanien sicherzustellen.

Inwieweit bereits vor den Römern im Gebiet der späteren Markgrafschaft Weinbau
betrieben worden ist. entzieht sich unserer Kenntnis, ebenso wie die Fräse unbeant-
wortet bleiben wird, inwieweit schon früher vorhandene primitive keltische Rebsorten
der Wildrebe (Vitis silvestris) durch die mediterranen Sorten verdrängt worden
sind. In frührömischem Schutt in Basel gefundene Rebkerne gehören bereits zu den
Kulturreben (Vitis vinifera). Auch die Ableitung der noch bis über die Mitte unseres
Jahrhunderts in der Markgrafschaft weit verbreiteten Rebsorte Elbling von einer Rebe
römischen Ursprungs kann nur vermutet werden. Mit Sicherheit aber lassen sich
zahlreiche in die Fach-Sprache des Weinbaues eingegangene Bezeichnungen aus
dem lateinischen Sprachgut herleiten, womit wiederum ein enger Bezug zu den
römischen Siedlern hergestellt werden kann.

Über den Weinbau zur Zeit der Alamannen liegen uns nur unzureichende Zeusnisse

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vor. Als Ackerbauer und Viehzüchter siedelten sie besonders in den fruchtbaren
Landstrichen, wo z.T. noch Reste der römischen Bevölkerung lebten. Von diesen
haben sie dann die Kenntnis des Weinbaues übernommen.
Mit der Gründung von Höfen und Ortschaften während und nach der alamanni-

c

sehen Landnahme vom 3.-5. Jh. n. Chr. entwickelte sich zwangsweise eine
gesellschaftliche Ordnung, die in der Merowingerzeit (5. - 8. Jh. n. Chr.) nachweisbar
eine Dreigliederung in adlige Führungsschicht. Bauern und Leibeigene aufwies.
Rechtsaufzeichnungen um 500 n.Chr. und gegen Ende des 6. Jh. enthalten bereits
Regelungen auch über den Weinbau.

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