http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0083
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Abb. 4: Das äußere Adelsberger Schänzle über Zell
Foto: H. Fräulin
wurden die verbindenden Verhaue (Wallgräben) angelegt, mit denen die Schanzen
untereinander verbunden waren. Innerhalb der Schanzen gab es Wachthütten, in
denen sich die Verteidiger oder auch die Wachbesetzung aufhielten. Die Einrichtung
dieser Hütten bestand aus Schlafmöglichkeiten und einem Ofen. In den meisten
Schanzenresten findet man heute noch in der Mitte kleine Hügel. Sie beinhalten
sicherlich die Trümmer der einstigen Wachthütten. Besetzt waren diese Befestigungen
in unserem Raum nicht mit offiziellem Militär, sondern mit den requirierten
Bauernmilizen und Landfahnen. Folge davon war, daß diejenigen, die in
ungeliebter Fron die Schanzen errichten mußten, auch zur Wache und Verteidigung
herangezogen wurden.
Die Franzosen hatten vor diesem Schanzensystem einen Heidenrespekt. Sie
überschätzten seine strategische Bedeutung und wagten es nie. weder im Holländischen
Raubkrieg noch im später erfolgten Pfälzischen und Spanischen Erbfolgekrieg
ins Obere Wiesental einzudringen. Im unteren Tal wurde geraubt und gebrandschatzt
. Viele Männer sind von der Besatzung zu Schanzarbeiten und zum
Ausbau der Festung Hüningen gepreßt worden. Röttelnweiler wurde wegen Widerstandes
der Burg niedergebrannt. Marschall Crequi trieb Kriegskontributionen
mit der Forderung ein: "Wenn ihr nicht bezahlt, werdet ihr niedergebrannt." Das
Röttier Schloß fiel nach anfänglich erfolgreichem Widerstand und wurde ansezün-
det. Viele Dörfer, wie Märkt. Hammerstein. Obereggenen. Tegernau und Grenzach
erlitten schwere Brandschäden. Auch das Schloß in Brombach, die Sausen-
burs und das Schloß in Badenweiler fielen der Zerstörung anheim.
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