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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 88
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ihrer Erbschaft stammte und auf dem das Kloster erbaut wurde. Diese Vermutung
bestärkt, daß bei der Gründung des Klosters im Jahre 1027 Kuno als Vormund und
Treuhänder die Übergabe der Liegenschaft an den Papst vollzog. In der Geschlechterfolge
der Ita findet man auch die Grafen Habsburg. Der Sohn Kunos tritt dann als
Graf Rudolf von Rheinfelden in die Geschichte ein und trug als erster den Grafentitel.
Hier lassen sich auch Verwandtschaften mit den Herzögen von Lothringen eruieren,
denn Itas Bruder ist Herzog Dietrich von Lothringen. Auch verwandtschaftliche
Beziehungen zu Louis Capet. dem Stammvater des französischen Königshauses, sind
erwiesen und ganz besonders zu dem burgundischen Königsgeschlecht, das die
legendäre Königin Bertha als Stammutter verzeichnete. So wird begreiflich, daß der
Schwerpunkt des Rheinfelder Besitzes in Burgund lag. ehe sie sich am Rhein
niederließen und die Burs auf dem Stein ausbauten. Zu diesem Besitz zählten
umfangreiche Gebiete der heutigen Westschweiz, die damals zum Burgundischen
Reich gehörte und den Bereich zwischen Saane. Genfer See und dem Jura einschloß.

Auch Ländereien zwischen Langenthal, der Aare und dem Emmental gehörten
dazu. Diese Verwandtschaft zum Burgundischen Königshaus ließ die Vorfahren
Rudolfs offenbar auch Besitz am Rhein gewinnen, zu dem als Stammfeste der Stein
auf dem Jurafelsen im Rhein zählte. Da Burgen immer im Umkreis größerer
Herrschaftsgebiete lagen, kann angenommen werden, daß auch zur Burg auf dem
Stein eine kleine Herrschaft auf beiden Rheinufern gehörte; am südlichen Ufer war
es wohl die Landschaft Möhlinbach, rechtsrheinisch die Landschaft Rheintal. In der
letzteren waren es die Dörfer Adelhausen. Degerfelden. Eichsei. Herten. Minsein,
Nordschwaben, Warmbach, Wyhlen und der untere Teil von Grenzach. Im heutigen
Aargau sind es die Gemeinden Äugst. Ohlsberg. Magden, Möhlin, Zeiningen.
Zuzgen. Hellikon, Wallbach und Mumpf.

Der reiche Besitz, seine burgundische Abstammung und die familiäre Verbindung
zu den Grafen von Öhningen. die wiederum mit hohen sächsischen Familien, den
Weifen und dem bayrischen Herzogshaus Beziehungen unterhielten, ließ auch
Rudolf zu den Vornehmen seiner Zeit zählen.

Verbindung zum Kaiserhaus

Als der von 1039 bis 1056 residierende Salier-Kaiser Heinrich III. frühzeitig starb
und mit seiner Witwe, der Kaiserin Agnes, den sechsjährigen Sohn Heinrich IV.
hinterließ, übernahm die Kaiserin die Regentschaft des Reiches und zog sich den
Rheinfelder als Berater und Erzieher hinzu. Zugleich ernannte sie ihn im Jahre 1057
zum Herzog von Schwaben und übertrug ihm die Verwaltung von Burgund, das 1033
dem Deutschen Reich zugefallen war. Daß Rudolf von Rheinfelden auch im persönlichen
Bereich der geeignete Helfer war. verraten sowohl die Inschrift wie auch das
Bronzebild der Grabplatte im Dom von Merseburg. Es ist daher verständlich, daß die
Kaiserin zur Abwehr der übermächtig und usurpatorisch um sich greifenden Fürsten
eine nähere Bindung Rudolfs an sich und ihren Sohn Heinrich suchte. Ebenso hatte

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