Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 120
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0122
Abb. 2: Gedenktafel für die gefallenen
Müllheimer Juden; früher Synagoge,
heute Innenmauer des jüdischen Friedhofs
. Foto: Schuhbauer

befindet. Hier sollte ich vielleicht erwähnen, daß alle jüdischen Fest- oder Feiertage
am Vorabend beginnen und dann aber schon am Abend, wenn die ersten Sterne
sichtbar werden, enden. Im Freitagabendgottesdienst begrüßte man nun freudig die
Ankunft des Sabbat, und am Samstagmorgen war auch wieder Gottesdienst, der
ungefähr zwei Stunden dauerte. Dabei wurde dann aus der Thora vorgelesen. Außer
an den hohen Feiertagen mußte ich allerdings samstags die Schule besuchen, dafür
gab's keine Entschuldigung! So habe ich dadurch meistens die Morgengottesdienste
verpassen müssen, aber niemals die am Nachmittag oder Abend. Am Samstagnachmittag
waren viele der jüdischen Männer in der „Post"" am Bergle und spielten Karten.
Opa ging manchmal auch hin für eine Stunde oder so. trank einen schwarzen Kaffee,
schaute beim Spiel zu und ging dann heim, um vielleicht ein bißchen einzunicken.
Aber mein Onkel Hugo, der nach meinem Opa das Amt des Pames von 1938 bis zum
traurigen Ende der Gemeinde noch für eine kurze Zeit ausübte, und die anderen waren
eifrig beim Spiel, und ich mußte oft in die „Post", um dieselben zum Minjan für das
Mincha. das Nachmittagsgebet, zu holen. Der Minjan bedeutet das Quorum von
mindestens zehn Männern, die zum gemeinsamen Gebet nötig sind. Beim Sonnenun-

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