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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 129
(PDF, 34 MB)
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Wochenbett lag und noch ruhen mußte, die Schwester mit der Bitte rüber schickte, die
Herrschaften möchten sich doch etwas zurückhalten.

Für die Altersstruktur der jüdischen Gemeinde war übrigens kennzeichnend, daß
ich zu meiner Lebzeit in Müllheim eine entsprechende Namensgebung für ein
Mädchen, einen ..Holekreisch", nicht erlebt habe. Das jüngste Mädchen in der
Gemeinde. Selma Maier, war ein Jahr älter als ich.

Ein besonderes, ganz persönliches Fest hätte ich noch gerne in Müllheim im Kreise
der Familie, vor allem aber mit meinem verehrten und so sehr geliebten Großvater
zusammen gefeiert: Meine Bar-Mizwah. Aber dazu kam es in Müllheim nicht mehr.
Im Mai 1936, wenise Monate vor meiner Bar-Mizwah. emigrierten meine Mutter und
ich ziemlich überstürzt in die USA. Großvaters Abschiedsgeschenk war. wie konnte
es anders sein, neben Gebetbuch und Bibel ein kleines schmales Büchlein, das aussah
wie die bekannten Inselbändchen: Die Haggadah. Und ertrug mir auf, an meiner Bar-
Mizwah streng zu fasten, das erste Mal in meinem Kinderleben. Und so habe ich es
auch gehalten.

Abb. 8: Erinnerungsfoto vom Haus
Parkstraße 1, in dem Hugo Zivi, der
Onkel des Verfassers, wohnte.
Unteres Foto: Blick auf Müllheim. Das
Foto begleitete Hugo Zivi von Müllheim
in die Konzentrationslager Gurs und Les
Milles. nach Casablanca und nach New
York. Es wurde aus Zorn und Enttäuschung
zerrissen und aus Heimweh wieder
zusammengeklebt.

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