http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0133
Marie Luise Kaschnitz in Basel 1946
Martin Jösel
"Ich habe jetzt ein Visum für die Schweiz beantragt, aber es wird wohl Monate
dauern bis ich es bekomme - wenn überhaupt". Ein halbes Jahr nach Kriegsende - am
27. November 1945 - schrieb Marie Luise Kaschnitz diese Zeilen in einem Brief " an
Dolf Sternberger. den Herausgeber der Zeitschrift "Die Wandlung". Und am 12.
Februar 1946: "ich fahre morgen nach Baden-Baden, um mich wegen meines
Schweizer Visums umzutun. Weil ich nun. wenn ich wirklich nach Basel eelanse,
dort pennylos bin, (...) weil ich bei den Basler Nachrichten etwas unterbringen und mir
dadurch das nötige Taschengeld erwerben könnte". Am 10. August ist es soweit. Sie
hat das Visum erhalten und fährt nach Basel zu ihrer Schwester Lonja und deren zwei
Töchtern. Knapp einen Monat - vom 10. August bis zum 7. September 1946 - bleibt
sie in der Schweiz. Von Basel aus fährt sie in dieser Zeit u.a. nach Zürich, Luzern.
Lausanne und Bern.
Abb. I.Marie
Luise Kaschnitz
(geb. 1901 in Karlsruhe, gest. 1974
in Rom)
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