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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 139
(PDF, 34 MB)
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Abb. 4:

Oskar Kokoschka: Die Windsbraut (1913-14)

Das Vorherrschen von blauen und grünen Farbtönen im ganzen Bild, die - wie die
anderen Farben auch - mit Weiss gemischt sind, erzeugt eine kühle Stimmung" 1C".
Marie Luise Kaschnitz beschrieb dieses Bild so: "Der Mann ein Mensch, in einer
komischen Nußschale aus Rinde im stürmischen Ozean, die Windsbraut an seine
Seite geschmiegt, er hat die Augen offen, unruhig, traurig, sie hat sie in einer Art von
kosmischer Wollust geschlossen, er liegt starr, wehrt sich sie gibt sich hin" (TB,
25.8.46). Das Bild ist für sie von dreifacher Bedeutung: zum einen erscheint in ihrem
Werk das Leitmotiv der gefährdeten Liebe immer wieder, zum zweiten erinnerte sie
das Kunstwerk daran, daß ihr Mann Guido sie nach der Hochzeit "Windsbraut"
genannt hatte. Zum dritten konnte sie als Trakl-Verehrerin leicht den Bogen zu dessen
Gedicht "Die Nacht" spannen, das nach einem Atelierbesuch Trakls bei Kokoschka
Ende 1913 entstanden war. Die zweite Strophe führt das färben- und bewegungsreiche
Bild einer furchtbaren Endzeitstimmung fort: "Golden lodern die Feuer/ Der
Völker rings./ Über schwärzliche Klippen/ Stürzt todestrunken/ Die erglühende
Windsbraut,/ Die blaue Woge/ Des Gletschers/ Und es dröhnt/ Gewaltig die Glocke
im Tal:/ Flammen, Flüche/ Und die dunklen/ Spiele der Wollust,/ Stürmt den Himmel/
Ein versteinertes Haupt" U).

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