http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0173
Sprache ist einfach und kräftig. Sie spricht wie das Volk, mit dem sie lebt. Mit ihrer
natürlichen Sprache berührt sie die Beziehung zwischen Leben und Gegenständen.
Für ihre Arbeit erhielt sie folgende Preise:
Prix de la Societe des ecrivains d" Alsace et Lorraine (1976)
Bretzel d'or(1982)
Prix de TAcademie d'Alsace (1986)
Sylvie Reff-Stern (links) aus Ringendorf/Frankreich erhielt den Hebeldank 1994 des Hebelbundes
Lörrach aus den Händen von Präsident Gerhard Leser (2. v. /) Foto: Elmar Vogt
Laudatio des Präsidenten des Hebelbundes. Sitz Lörrach e.V., Dekan i.R. Gerhard
Leser:
Wenn zwei durch einen breiten Fluß voneinander getrennt sind und zusammenkom-
men wollen, benötigen sie etwas, das Trennendes überwindet und verbindet. Was
Trennendes verbindet, seien es Flüsse oder Schluchten in der Natur, seien es Erlebnisse,
Ereignisse und Gedanken zwischen Menschen, das nennen wir ..Brücken". Sie verbinden
, ohne zu binden. Normalerweise bauen die Menschen die Brücken nicht, um auf
ihnen zu wohnen. Brücken sind Schöpfungen, deren Sinn und Zweck darin besteht, von
der einen Seite des Hindernisses auf die andere zu gelangen.
Brücken haben die Funktion des Verbindens, sie sollen nicht binden. Alles, was bindet,
verhindert, daß sich Verbindendes einstellt. Verbindendes dagegen führt weiter, eröffnet
Wege, setzt Zeichen für die Zukunft und ermöglicht Begegnungen. Einander treffen,
neue Erfahrungen sammeln, miteinander sprechen, aufeinander hören. - kurz: miteinander
teilen wird Wirklichkeit, und dazu verhelfen Brücken.
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