Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 191
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0193
Historiker - Archivar - Biograph

Professor Bernd Ottnad zum 70. Geburtstag
Fred Ludwig Sepaintner

Historiker vom Wesen her, Archivar aus Berufung und Biograph, den die Wechselwirkung
zwischen schöpferischer Individualkraft und (scheinbar) anonymem
historischem Prozeß, die Frage nach dem, was war, wie und warum es wurde und
was noch daraus werden mag zeitlebens bewegt: das ist Bernd Ottnad, der am
9. September 1994 seinen 70. Geburtstag feierte.

Der gebürtige Karlsruher hatte nach RAD, Kriegsdienst und amerikanischer
Kriegsgefangenschaft seit Sommersemester 1947 an der Universität Freiburg Geschichte
. Germanistik, Philosophie und Romanistik studiert und wurde - Schüler
des Historikers Gerd Tellenbach und des Philosophen Max Müller - mit einer
Arbeit über ..Mensch und Geschichte bei Johann Gustav Droysen" promoviert.
1955 trat er in den baden-württembergischen Archivdienst ein. Berufliche Stationen
wurden Karlsruhe, das Universitätsarchiv in Freiburg, Ludwigsburg, dann für
fast ein Jahrzehnt das Hauptstaatsarchiv in Stuttgart, bis er 1973 die Leitung der
damaligen Außenstelle des Generallandesarchivs in Freiburg übernahm. Die Entwicklung
dieses Archivs hat Bernd Ottnad maßgeblich geprägt. Während seiner
15jährigen Amtszeit wurde es zum selbständigen Staatsarchiv, zuständig für mehr
als 500 Behörden im Regierungsbezirk Freiburg. Episode zwar, doch bezeichnend
für die Beharrlichkeit des Jubilars ist die Tatsache, daß er bald nachdem er wieder
in Freiburg arbeitete sich intensiv und schließlich erfolgreich um einen historisch
wertvollen Bestand bemühte. Akten der ehemaligen vorderösterreichischen Landesregierung
zu Freiburg aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert waren in den
Wirren der napoleonischen Zeit nach Wien und nach dem Frieden von St. Germain
(1919) ins heutige Staatsarchiv Modena gelangt. Sie sind seit 1987 im
Staatsarchiv Freiburg dem Benutzer auf Filmen wieder zugänglich. Selbst das
Auswärtige Amt hatte sich in diesen Vorgang eingeschaltet. - Ottnad erhielt 1984
das Bundesverdienstkreuz, 1989 wurde ihm der Professorentitel verliehen.

Ottnads wissenschaftliches Werk ist breit angelegt, reich in Thematik wie Umfang.
Dennoch sind seine Beiträge durchweg so prägnant wie brillant formuliert, spritzig
und gedankenreich, von der Originalität des Autors lebend. In seinem Ceuvre finden
sich Arbeiten zur mittelalterlichen Territorialgeschichte genauso wie zur politischen
Landeskunde Badens im 19. Jahrhundert. Untersuchungen über die Beziehungen des
Deutschen Südwestens zu den Vereinigten Staaten und zu Japan stehen neben kirchenhistorischen
Beiträgen.

Breite Quellengrundlage und oftmals jahrelange intensive Quellenauswertung - auf
seine Beiträge zur Geschichte des Bistums Konstanz sei hier verwiesen - sind charakteristisch
für die quellenorientierte und -kritische Arbeitsweise des Archivars und
Historikers.

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