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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 193
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0195
Frühjahrstagung 1994 in Schliengen

Helga Greiner

Am 29. Mai 1994 war Schliengen nach 16 Jahren wieder Tagungsort des Geschichtsvereins
Markgräflerland. Im Bürger- und Gästehaus konnte der 1. Vorsitzende
des Vereins. Dr. Erhard Richter, zahlreiche Mitglieder und Gäste zu diesem Anlaß
willkommen heißen. In seinem Grußwort erläuterte Bürgermeister Werner Bundschuh
den Strukturwandel des Dorfes Schliengen zum Wein- und Ferienort. Auch sei
Schliengen zum Wohngebiet vieler Familien aus Industrieorten geworden und so die
Bevölkerung ständig im Steigen begriffen. Dies bedeute eine neue Herausforderung
für die Gemeinde. In den letzten beiden Jahren seien mehr als 260 Arbeitsplätze
entstanden. Schliengen liege nahe am Bäderdreieck Bad Bellingen. Bad Krozingen
und Badenweiler. Dies erhöhe den Fremdenverkehr des Ortes, der über gute Gastronomiebetriebe
verfüge und wo zahlreiche kulturelle Anlässe und Vereinsaktivitäten
stattfänden.

Den Vortrag der Tagung hielt Frau Dr. Anneliese Müller aus Heitersheim zum
Thema: "Herrschaft und Gemeinde zu Schliengen". Sie verstand es gut, Licht in die.
wie sie sagte, trockene Materie zu bringen. Sie berichtete u.a. von Zeiten, als es noch
kein Grundbuch gab und kein einheitliches Ortsgericht. Die Herrschaften von
Schliengen waren u.a. das Basler Hochstift und der Bischof von Basel, welche für ihre
Schutzfunktion gegenüber dem einzelnen Frondienste verlangten. Zu Beginn des 14.
Jahrhunderts besaß der Vogt nachweisbar ein eigenes Siegel. Im Jahr 1546 wurde
vom Bischof eine Dorfordnung erlassen. 1803 gelangte Schliengen an Baden.
Dr. Richter dankte Frau Dr. Müller für ihren interessanten Vortrag.

Bei einem Rundgang durch den Ort Schliengen unter Leitung von Dr. Rüdiger
Hoffmann und Camill Vomstein lernten die Tagungsteilnehmer die wichtigsten
historischen Gebäude kennen, an denen auch Informationstafeln angebracht sind.
Vom einstigen Domhof, dem ehemaligen Dinghof. ist nur noch wenig zu sehen. Der
heutige Bau des Murbacher Hofs, der wie der Domhof 1696 vom Kloster Murbach an
den Bischof von Basel kam, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Vorbei am Pfarrhaus
von 1842 (das alte Pfarrhaus daneben stammt von 1569, es ist durch Adam von
Schwalbach. Hochmeister des Johanniterordens Heitersheim. erbaut worden), wurde
die Lorettokapelle von 1661 besichtigt, die zeitweise Gottesdienstraum der evangelischen
Kirchengemeinde war.

Die katholische Pfarrkirche St. Leodegar, ursprünglich Patronat des Klosters
Murbach, gehörte ab 1348 dem Heitersheimer Johanniterorden. Der Unterbau des
Torturmes stammt noch aus dem 12. Jahrhundert, das Oberteil, Schiff und Chor sind
dagegen barocker Neubau von 1753.

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