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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 79
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0081
lung. daß Hans v. Rachsland damals markgräflicher Landvogt (von Rötteln) war
und daß er als Ritter bezeichnet wurde. Diese durch mehrere Quellen belegbaren
Angaben helfen nicht weiter, wir müssen uns jedenfalls nach zusätzlichen Nachrichten
über den Landvogt umsehen.

Die väterlichen Vorfahren der Herren v. Flachsland stammten aus dem Elsaß
und gehörten seit langem sowohl zu den bischöflich-baslerischen wie zu den
vorderösterreichischen Rittergeschlechtern. Der gleichnamige Vater hatte nach
dem Tode Bischof Humberts v. Neuenbürg dessen Partnerin Anna Marschalkin v.
Delsberg. genannt Spenderin geheiratet. Hans d. Ä. war auch in der Umgebung
Markgraf Rudolfs III. v. Rötteln hervorgetreten. Im Jahre nach dem Tode des
Vaters verzichtete der jüngere Hans 1444 auf Burg und Herrschaft Landskron, ein
markgräfliches Lehen. Im gleichen Jahr wurde er Basler Bürger, ließ sich aber
1448 zunächst vom Basler Bischof zum Meier von Biel bestellen; damit stand er
an der Spitze des dortigen Stadtrates. Seit 1451 diente der Adlige dann der Stadt
Basel auf diplomatischen Missionen und ab 1454 alle zwei Jahre als Bürgermeister
. Besonders verdient machte sich Flachsland um die Gründung der Basler
Universität. Mit Kaiser Friedrich III. und mit Papst Pius II. wurde er persönlich
bekannt.

Doch 1463 gab Hans v. Flachsland das Amt des Bürgermeisters, sogar das
Bürgerrecht und schließlich den Wohnsitz im bekannten Flachslandhof am Petersberg
auf. Noch während desselben Jahres übernahm er die Stellung eines Landvogtes
der Herrschaften Rötteln und Sausenberg. Markgraf Rudolf IV. hatte damit
eine bedeutende, weitläufige Persönlichkeit in seine Dienste gezogen. Beziehungen
bestanden aber schon seit mindestens 1451. denn damals hatte der Markgraf
die Lörracher Wasserburg an Hans v. Flachsland verliehen. Als Landvogt wird der
Flachsländer, vielseitige Tätigkeiten ausübend, auch von 1464 bis 1470 sowie
1472 genannt. 1473 erscheint er in einer Urkunde als erster markgräflicher Amtmann
und Rat vor seinem späteren Nachfolger. Im September desselben Jahres
(nicht - wie öfters zu lesen - 1468) trägt er mit anderen Rittern den kaiserlichen
Baldachin, als Friedrich HJ. Basel besucht. Ende März 1474 richtet Hans v.
Flachsland vor dem Basler Rat einen Auftrag des Markgrafen aus. Nach einer
handschriftlichen Notiz des 16. Jahrhunderts ist Ritter Hans 1475 gestorben, wahrscheinlich
Anfang des Jahres. Er dürfte also bis an sein Lebensende Landvogt
geblieben sein.

Bereits am 13. April 1475 verpfändete Markgraf Rudolf IV. an Bernhard v.
Flachsland, den Bruder des verstorbenen Hans, das "Huß Lörrach", damit ist die
Wasserburg Lörrach gemeint. Bernhard empfing das Anwesen stellvertretend für
die Witwe Barbara v. Breiten-Landenberg und ihre ehelichen aber unmündigen
Kinder Hans und Bärbel. Die anhand des Flachsland-Teppichs erschlossene Ehe
ist somit auch urkundlich bewiesen.

Barbara v. Breiten-Landenberg entstammte einem alten Ministerialengeschlecht
des Klosters St. Gallen. Die Stammburg Breiten-Landenberg im Thurgau wurde
vom Abt von St. Gallen zu Lehen vergeben. (Die gelegentlich zu lesende Angabe.

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