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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 95
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0097
Am 29. April 1747 schrieb dann die badische Regierung an das Lörracher Oberamt
, daß der Waldhornwirt Nikolaus Frantz seine Nahrung "hauptsächlich und fast
gänzlich" von der nahe bei seiner Wirtschaft gelegenen Stadt Basel habe, deren
Einwohner öfters im Jahr, insbesondere an Feiertagen, dorthin spazieren fahren
oder gehen und andere "erlaubte Ergötzlichkeiten" suchen. Man gestatte ihm deshalb
"zu besserer Beförderung seiner Nahrung", an Feiertagen nach dem Gottesdienst
"ehrbare Saitenspiele in seiner Wirtschaft rühren und gebrauchen zu dürfen
". Dies geschehe aber mit der "ausdrücklichen Ausbedingung", daß Frantz "an
hohen Festtagen, auch an Sonntagen, ebenso am großen Büß- und Bettag, wie
nicht weniger an den monatspflichtigen Gebetstagen äußerst besorgt sei. daß anläßlich
dieser Tänze nichts der christlichen Zucht und Ehrbarkeit Zuwiderlaufendes
vorgehen möge* .

Mit Schreiben vom 26. September 1750 genehmigte ihm Markgraf Karl Friedrich
sogar auf sein Gesuch hin "die Verlegung der sogenannten Häfelins Meß von
Weyl zu deßen Wurths Haus"8>.

Nikolaus Frantz wurde um 1680 geboren und war mit einer Anna Catherina
verheiratet. Im Grenzacher Ortssippenbuch ist weder der Familienname dieser
Frau noch das Jahr der Eheschließung vermerkt 9l. Die beiden hatten nur eine
Tochter, nämlich die 1723 geborene Anna Maria. Diese heiratete 1746 Johannes
Pfunder, den Sohn des Auggener Bärenwirts Johann Pfunder. Obwohl Anna Maria
nicht einmal 42 Jahre alt wurde, hatte das Ehepaar doch zwölf Kinder, von denen
allerdings die meisten schon sehr früh verstarben.

Seltsamerweise übernahm nun nicht der älteste Sohn Johann Nicolaus das "Waldhorn
", denn bei seiner Verheiratung im Jahre 1775 war er Gastwirt "Zum Ochsen".
Dagegen wird dann der 1754 geborene Sohn Ludwig bei seiner Hochzeit mit Anna
Maria Gimbel aus Mengen 1781 als Gastwirt "Zum Waldhorn" angegeben. Aus
dieser Ehe gingen drei Töchter hervor, von denen eine aber schon mit dreieinhalb
Monaten verstarb. Die andern beiden blieben nicht auf dem "Waldhorn" 10).

Ludwig Pfunder besaß das Gasthaus nicht bis zu seinem Tode im Jahre 1830,
denn 1819 wird Hans Georg Stump aus Riehen bei seinem Ableben im Alter von
49 Jahren als Gastwirt "Zum Waldhorn" bezeichnet U).

Seine Witwe und die Erben ließen noch im selben Jahr die Wirtschaft versteigern
, wobei sie Hans Ulrich Rikenbacher von Zeglingen im Kanton Basel für
seinen Sohn "Jung Hans Ulrich Rikenbacher" für 17.600 Gulden Reichswährung
erwarb 12'. In Wirklichkeit werden aber die beiden anderen Brüder Jakob und Peter
Rikenbacher bei ihrer Verehelichung ebenfalls als Gastwirte "Zum Waldhorn"
bezeichnet l3). 1831 erwarb dann auch Johannes Vogelbach das "Waldhorn" von
den drei Brüdern.

Bei der Versteigerung von 1819 erfahren wir, daß das Anwesen nun aus drei
Gebäuden bestand, nämlich aus dem zweistöckigen Hauptgebäude mit Mansardendach
und gewölbtem Keller, dann aus einem am Hauptgebäude stehenden
neueren Gebäude mit Scheuer. Stallung. Schopf. Trotte. Tanzboden und gewölbtem
Keller sowie einem zweistöckigen Wohnhaus mit mehreren Wohnungen und

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