http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0128
Stricken: Kultur- und
sozialgeschichtliche Aspekte
Sylvia Greiner
Wer kennt nicht Frauen oder Männer, die mit zwei Nadeln in den Händen, einer
Rundstricknadel oder einem Nadelspiel ein Maschengewebe erstellen? Die Technik
des Strickens ist allseits bekannt, mit überregionaler, ja internationaler Bedeutung
.
Eine strickende Frau ziert beispielsweise das rosa Haus am Grenzacher Zoll.
Das auf Schweizer Gemarkung liegende, dem Basler Rudersport gewidmete Haus
gehört dem Verein 'Strytgärtle'. Ursprünglich war dort ein Rebgütchen. 1889 baute
sich dann der Apotheker Dr. Theodor Engelmann dieses gemauerte Haus. Seit
etwa 1950 befindet sich an seiner Fassade das Gemälde einer strickenden Frau, die
mit dem Fuße eine Wiege bewegt. Es stammt von dem Maler Otto Plattner (1886-
1951). Die Strickerin stellt Mutter Basilea mit Mauerkrone dar. In der Wiege liegt
das Kind Riehen. Links ist der zweite Besitzer des Hauses abgebildet: der als
Mäzen des Zoologischen Gartens bekannt gewordene Goldschmied Ulrich Sauter
(1854-1933). in der Tracht des Bundesweibels
Abb. 1: Haus Grenzacher Straße 542
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