Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 142
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0144
Bei unserer Grabung fanden wir das Bruchstück eines bronzenen Möbelbeschlags
, der wahrscheinlich aus einer Werkstatt von Baden, Kanton Aargau.
stammt, sowie eine Münze des Gegenkaisers Magnentius (Abb. 4). Dieser hat von
350 bis 353 dem Kaiser Constantius II. die Herrschaft streitig gemacht, bis er sich
in aussichtsloser militärischer Lage 353 n. Chr. in Lyon (Lugdunum) das Leben
nahm.

Zu diesen Auseinandersetzungen paßt zeitlich auch die früher schon bei der
katholischen Kirche von Wyhlen gefundene Münze des Kaisers Constantius II.,
die zwischen 352 und 355 geprägt wurde.

Diese zwei Münzen aus den 50er Jahren des 4. Jahrhunderts beweisen zusammen
mit den von Paul Reinle auf seinem Grundstück Baumgartenstraße 10 gefundenen
4 weiteren Magnentiusmünzen, daß das Gebiet von Wyhlen auch nach dem
Einfall der Alemannen in das heutige Südwestdeutschland im Jahre 260 noch fast
ein Jahrhundert im römischen Machtbereich lag. Diese besondere Situation war
natürlich durch das gegenüberliegende spätrömische Kastell Kaiseraugst (Castrum
Rauracense) und die von dort zum rechten Rheinufer führende Brücke entstanden.

Somit ist es sehr wahrscheinlich, daß dieser Gutshof. zu dem die festgestellte
8 m lange Mauer gehörte, noch bis über die Mitte des 4. Jahrhunderts von einer
römischen oder romanischen Familie bewohnt war.

Diese wichtige Grabung erfolgte - wie alle unsere archäologischen Untersuchungen
- im Auftrag des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg, Außenstelle
Freiburg.

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