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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 2.1995
Seite: 176
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-02/0178
Frühjahrstagung 1995 in Utzenfeld

Renate Reimann

Utzenfeld bei Schönau im oberen Wiesental hat 1994 sein 700jähriges Jubiläum
gefeiert und wurde deshalb als Tagungsort gewählt. Rund 100 Mitglieder und
Freunde des Geschichtsvereins Markgräflerland kamen zu diesem Anlaß bei sonnigem
Wetter am 28. Mai 1995 nach Utzenfeld.

Dr. Erhard Richter, der Vorsitzende des Geschichtsvereins, zitierte in seiner
Begrüßung aus Hebels Gedicht „Die Wiese" die Worte: „Z'Uzefeld vorbei goht's
mit biwegliche Schritte zue de Schöne Buechen". Die Tagungsteilnehmer gingen
aber nicht an Utzenfeld vorbei, sondern erlebten dort einen abwechslungsreichen
Tag.

Der Ort hat 660 Einwohner und einen eigenen Bürgermeister, Gerhard Wetzel.
Er erklärte in seinem Grußwort, daß seit 1971 insgesamt 9 Gemeinden im Gemeinde
-Verwaltungsverband Schönau zusammengeschlossen sind, darunter Utzenfeld
. Jede Gemeinde ist weitgehend selbständig und hat daher auch einen eigenen
Bürgermeister.

Dr. Albrecht Schlageter gab in der Gemeindehalle von Utzenfeld einen lebendigen
Einblick in die Geschichte dieses Ortes- ausführlich dargestellt in seiner 1994
erschienenen Chronik „Utzenfeld, ein Dorf im Wandel der Zeit". Daran hat u.a.
Xaver Schwäbl, Rektor der Grundschule Wieden-Utzenfeld, mitgearbeitet.

Auch in Albrecht Schlageters Aufsatz „Zur Geschichte des Dorfes Utzenfeld" in
Heft 1/1995, S.5-56, der Zeitschrift „Das Markgräflerland" kann man darüber
nachlesen.

Die wichtigsten Daten: Im 11. Jahrhundert ist Utzenfeld entstanden, wird jedoch
erst 1294 in einem Schriftstück des Klosters St. Blasien erwähnt (daher fand die
700-Jahr-Feier 1994 statt). In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts entwickelte sich
Utzenfeld zum Dorf. Eine Wurzel der Besiedlung bildete der Bergbau; damals
wurde vor allem Silber gesucht, jedoch überwogen in den Lagerstätten bei Utzenfeld
Flußspat, Bleiglanz und Schwerspat. Es gab dort Wasserkraft zur Aufbereitung
und Verhüttung, z.B. schon im 14.Jahrhundert eine Erzmühle. Nach 1360
entstand eine Krise im Bergbau, viele Bergleute zogen nach Todtnauberg, wo es
reichere Silbervorkommen gab. Danach spielte der Bergbau in Utzenfeld zunächst
keine bedeutende Rolle mehr, die Landwirtschaft wurde zur Haupterwerbsquelle.
Erst von 1923 bis 1974 wurden im Bergwerk „Finstergrund" Flußspat, Schwerspat
und Blei-Zinkerze abgebaut.

Politisch gehört Utzenfeld ab 1806 zu Baden, davor stand es unter österreichischer
Herrschaft. Die verschiedenen Kriege des 17. bis 20. Jahrhunderts zogen
auch Utzenfeld in Mitleidenschaft.

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