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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 26
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0028
Auch im Wappen des alten Dorfes Steinen zeigt sich die Bedeutung des Steinhandwerkes
, denn die 3 Steine sind behauene Werksteine und nicht etwa gebrannte
Backsteine.

Der zweite Grund, warum die alten Steinerner Steingruben besonders erwähnenswert
sind, hängt mit dem Münster in Basel zusammen.

Nach dem schweren Basler Erdbeben von 1356, bei dem auch das Münster
schwer beschädigt wurde und für dessen Wiederaufbau große Mengen hochwertiger
Werksteine benötigt wurden, kauften die Basler Münsterbaumeister für die
Münsterbauhütte mehrere Steingruben in der Steinerner Gemarkung. Noch um
1500 ist die Münsterbauhütte im Besitz von Steinerner Steingruben. Welche handwerkliche
Wertarbeit und welche Kunstwerke die Steinmetze und Bildhauer der
alten Münsterbauhütte damals aus dem Steinmaterial aus dem Wiesental geschaffen
haben, ist immer noch allgegenwärtig.

Karl Seith, einer der großen Heimatforscher des Markgräflerlandes, schrieb
1960 im „Markgräflerland", Heft 2/1960, S.8:

„Der Steinerner Bürger hat demnach schon das Recht, das Basler Münster mit
besonderen Augen anzusehen".

Bei den folgenden Betrachtungen über die ehemaligen Steinerner Buntsandsteingruben
werden auch die angrenzenden Grubengebiete der Vogteiorte Höllstein
und Hägelberg gestreift, da sie den gleichen Sandstein lieferten und an der
Bedeutung zu gewissen Zeiten den Steinerner Gruben nahekommen.

Die ersten urkundlich erwähnten Steingruben3>

Schon 1344 wird in einem Weitenauer Berain eine Steingrube im Steinerner
Bann genannt:"holz lit zur Steingruob", jedoch ohne genauere Angabe der Lage.
Daraus könnte man schließen, daß es damals nur eine Steingrube im Steinerner
Bann gab. deren Lage allen bekannt war. Vielleicht wurden aus ihr schon die
Steine für die alte Steinerner Burg gewonnen. Sie könnte in der Nähe der Burgstelle
an den Hängen des Lochmatt-Tälchens (Osthang Schloßhölzle oder an der
Langen Gaß) gelegen haben.

Im gleichen Berain werden mehrere Steingruben im Hägelberg genannt, für die
auch Basler Bürger zinsten. Bei einer dieser Gruben heißt es: ,.di gen des Closter
lit". Hier dürfte es sich um eine Grube am Fuß des Glaserbergs handeln, wo heute
noch Abbaustellen zu sehen sind. Die anderen Hägelberger Gruben sind ohne
Lageangaben.

Die nächste Nennung einer Steingrube erfolgt 1350 in einem Urbar über das St.
Blasische Amt Basel: ..akker ligent obs der Steingruob an sant Blesin halden".
1406 wird diese Grube nochmals erwähnt. Die Lage dieser Grube kann nicht
eindeutig festgestellt werden, da es diesen Gewann-Namen nicht mehr gibt. Denkbar
wäre eine der hinteren Gruben in der Reifhalde, denn das Gelände oberhalb
(schon auf Hägelberger Gemarkung) heißt noch heute Weitenauer-Feld und
Probstacker und deutet auf St. Blasischen Besitz.

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