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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 27
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0029
Steingruben im Steinerner Bann werden von der Münsterbauhütte
des Basler Münsters gekauft4'

Am 23.März 1388 verkauft Conrad Volkensberg, der Bürger und Steinmetz zu
Basel, an den dazu bevollmächtigten Johann Schwertzi. Priester und Baumeister
unserer lieben Frauen Baues, der Stift uff Burg zu Basel, die Steingrube im „Klem"
des Bannes zu Steinen im Wiesental - einseits die Steingrube des Messerschmiedes
Hermann Hertrich zu Basel und anderseits die des (Meister?) Ulrich von Augsburg -
vermutlich auch ein Basler Bürger und Steinmetz - die Erbe und Lehen des Konrad
Hemer von Steinen sind. Der Kaufpreis beträgt 57 Gulden und einen Zins von 8
Pfennig Basler Währung, jeweils auf Martini fällig. Ein Zins von 1 1/2 fl ist auch an
den Markgrafen Rudolf (III.) zu entrichten. Demnach sind 1388 schon 3 nebeneinanderliegende
Steingruben in Basler Besitz oder Nutzung. Am 24. August 1469 beurkundet
der Landvogt zu Rötteln. Hans von Flachsland, den Übergang einer weiteren
Steingrube ebenfalls im „Klem". die bisher Hans Scherer. genannt „Mürtin". von
Steinen besaß, gegen einen Jahreszins von 2 fl rheinisch an Johann Hergoth. Baumeister
unserer lieben Frauen Uff Burg der hohen Stift zu Basel um denselben Zins und
unter der Bedingung, daß die Steine nur in der Münsterbauhütte und nur für das
Münster verwendet werden. Auch dürfen keine Schleifsteine in dieser Grube gebrochen
oder hergestellt werden, sondern diese seien allein den hiesigen Steinbrechern
käuflich zu überlassen, es wäre denn, die Münsterbauhütte bedürfe selbst solcher
Schleifsteine zum eigenen Gebrauch.

Noch um 1500 besitzt die Münsterbauhütte anderthalb Steingruben im Steinerner
Bann: eine weitere Urkunde berichtet über hiesige Steingruben: Am ö.April
1500 fand auf Antrag des Münsterbaumeisters Konrad Hügelin durch den Vogt
Lienhard Roth von Steinen eine neue Grenzfestsetzung der 1 1/2 Steingruben statt,
da der Steinbrecher der benachbarten Grube. Pantaleon Freydinger, in das Revier
der Grube der Münsterbauhütte geraten war und dort schon mit dem Abräumen
begonnen hatte. Der Grubenknecht des Münsterbaumeisters. Benedikt Schöpflin
von Steinen, hatte den Verstoß gemeldet. Mit Hilfe der Scheid- und Marktleute
Burkhart Spitz. Martin Müller und Blasius Löchlin wurden die alten Grenzmarken
gefunden und eine neue Grenzmarke gesetzt in deren von Stein holtz oben uß für
ein eychbaum, darin ein Chrütz geschnitten, gegen Fuchsens Steingruben zu.
Freydinger ließ sich belehren, da er aus Unwissen gehandelt habe.

Zu der Grenzfeststellung ist neben mehreren anderen Personen aus Basel auch
der Steinmetz und Werkmeister der Münsterbauhütte. Meister Hans von Nußdorf,
nach Steinen gekommen, was die Bedeutung der Steinerner Sandsteingruben deutlich
macht. Unter Hans von Nußdorf wurde der Martinsturm des Münsters gebaut
und gerade um 1500 fertiggestellt. Es kann daraus geschlossen werden, daß gerade
an diesem Turm ein großer Anteil des Steinmaterials aus den Steinerner Steingruben
stammt.

Anhand des in den Urkunden genannten Gewannes „KleirTkann die Lage dieser
Steingruben nicht eindeutig festgestellt werden, da es diesen Gewann-Namen auf

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