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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
58.1996, Heft 1.1996
Seite: 49
(PDF, 30 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1996-01/0051
Auf dem Schwellenkranz ist das ganze Gerüst des Hauses errichtet. Die Befestigung
der Säulen im Schwellenkranz erfolgte mit Zapfen, die an die Säulen angearbeitet
wurden.

Alle Verbindungen des Hauptgerüstes aus Eichenholz sind auf die einfachste
Art mit Verblattungen. Verzapfungen und Holznagelverbindungen ausgeführt,
denn Verbindungen aus Stahl waren finanziell kaum tragbar. Auch hatte der Stahl
bis zur Errichtung des Eisenwerkes in Hausen im Jahre 1676 bei uns Seltenheitswert
.

Die Längsunterteilung ist mit 4 Bünden vorgenommen, wobei der Bund über
dem Wohnhaus und die Bünde beidseitig der unteren Scheune als liegende Bünde
mit Mittelpfosten ausgeführt sind. Die liegenden Bünde erlauben in den Geschossen
eine freiere Raumaufteilung als eine reine Hochsäulenkonstruktion. Die liegenden
Bünde mit Mittelsäule stammen aus der Anfangszeit der Konstruktion der
liegenden Bünde, als man noch kein Vertrauen in liegende Konstruktionen hatte.
Der letzte Bund am Ende des Stalles ist wieder eine reine Hochsäulenkonstruktion
, und da können wir den Unterschied zwischen dem liegenden und dem stehenden
Bund sofort sehen. Bei der Hochsäulenkonstruktion ist der Raum in 4 Schiffe
und 3 Mittelpfosten unterteilt. Beim liegenden Bund mit Mittelpfosten unterteilt
sich der Raum in 2 Schiffe mit einem Mittelpfosten.

Die Längsverbindung des Gebäudes ist mit der Grundschwelle, den Pfetten auf
Geschoßhöhe, den Mittelpfetten, dem Katzenband und der Firstpfette hergestellt.
Eine Besonderheit der Hochstuthäuser hegt darin, daß die unterste Dachpfette
etwa 1,20 m außerhalb der Wandebene auf dem Bundbalken liegt. Die Unterstützung
erfolgt durch ein Kopfband auf die Haussäule in der gleichen Ebene. Damit
werden 2 Dinge erreicht, a) ein großes Vordach und b) eine ebene Dachfläche.

Das große Vordach garantiert im Winter Schneefreiheit um das Haus und ein
stehendes Wärmeschild vor den Außenwänden. Etwa ab 1530 befand sich die
unterste Dachpfette in der Wandebene. Um ein Vordach zu erhalten, brachte man
Aufschieblinge auf den Sparren an. Die Dachfläche erhielt damit einen Knick.

Raumbeschreibung

Wie es beim alemannischen Haus üblich ist. betritt man das Haus durch die
Küche. Die Küche als Rauchküche geht quer durch das ganze Haus. Es sind 3
Feuerstellen vorhanden. Die mittlere Feuerstelle war ursprünglich die offene Feuerstelle
zum Kochen, seit Ende der 60-er Jahre steht dort ein Feuerherd. Über der
Feuerstelle sind die Zusöffnunsen für die Kunst auf der anderen Seite der Wand.
Direkt links vom Eingang befindet sich die Feueröffnung für den Ofen, der zum
Backen und als Wärmequelle in der kälteren Jahreszeit diente.

Auf der anderen Seite der Küche ist eine weitere Feuerstelle angebracht, mit der
ein Ofen im hinteren Zimmer beheizt wurde. Vor dieser Feuerstelle steht das
Brenngeschirr mit Kühlstande.

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